Christian Stroh aus Grünwald besucht Bürgerkonferenz in Berlin

Grünwald · Europa im Blick

Im Weltsaal des Auswärtigen Amtes tagten vor kurzem die 150 zufällig ausgewählten deutschen Bürger zu Fragen der europäischen Politik.  Foto: Veranstalter

Im Weltsaal des Auswärtigen Amtes tagten vor kurzem die 150 zufällig ausgewählten deutschen Bürger zu Fragen der europäischen Politik. Foto: Veranstalter

Grünwald · Nicht schlecht staunte Christian Stroh aus Grünwald, als er einen Anruf von der Bamberger Universität bekam und er zur Bürgerkonferenz Ende März in Berlin eingeladen wurde.

Rund 150 Bürger aus ganz Deutschland, die dem Bundesquerschnitt entsprechen waren von der Universität ausgewählt worden. Der Rentner musste nicht lange nachdenken und entschied sich schnell, zu diesem politischen Forum zu reisen. Ziel der Veranstaltung ist es, den Bürgern einerseits die euopäische Politik näher zu bringen, andererseits aber auch, die Fragen und Sorgen der Bürger aus erster Hand zu erfahren.

»Ich gehöre keiner Partei an, natürlich interessiere ich mich für Politik, aber man redet halt mit Bekannten am Stammtisch darüber oder sieht sich politische Sendungen im Fernsehen an, das war es eigentlich«, bekennt Christian Stroh. Begrüßt wurden die Männer und Frauen zu Beginn der Veranstaltung, die im Weltsaal des Auswärtigen Amtes stattfand, vom Staatssekretär Dr. Peter Ammon. In verschiedenen Arbeitsgruppen diskutierten die Bürger über ihr Verhältnis zur Politik, aber auch welche Wünsche sie an die deutschen EU-Politiker weiter geben wollen.

Eine Agenda mit zehn Punkten sollten die Teilnehmer bis zum Ende der Veranstaltung erarbeiten, die dann an die deutschen Vertreter im EU-Parlament übergeben werden. Zeitgleich fanden in Portugal und Lettland Bürgerkonferenzen statt, zu denen es Live-Schaltungen gab. Aber auch in den anderen 24 EU-Staaten wird zur Bürgerkonferenz geladen, weiß Christian Stroh jetzt. Sehr interessant fand der Grünwalder die Vorträge, die anschaulich darstellten, wie die verschiedenen Bereiche, wie zum Beispiel die Wirtschaftspolitik oder die Finanzkrise europa- und auch weltweit ineinandergreifen, und dass es dabei nicht langt, lediglich einen »deutschen« Standpunkt zu beziehen.

Auch nach Ende der Diskussionsrunden wurde auch noch privat lange weiter diskutiert, berichtet Stroh. Gewicht verlieh der Konferenz auch der bedeutungsträchtige Veranstaltungsort. Zurzeit bewegt die Bürger vor allem die Finanzkrise. Auch in puncto Wirtschaftskrise wird eine stärkere Kontrolle von Seiten der Regierungen verlangt.

Auch der Ruf nach einer verbesserten Bildungssituation wurde in der Konferenz laut, ebenso wie der Wunsch nach einer transparenteren Politik, die auch für die Bürger verständlich und nachvollziehbar sei, berichtete Stroh. Wer alle zehn Punkte nachlesen möchte, findet im Internet unter der Adresse www.europaeische-buerger konferenzen.eu/de weitere Informationen.

Nach seiner Rückkehr nach Grünwald zieht Christian Stroh Bilanz: »Ich möchte unbedingt meine Stimme bei der Europa-Wahl am 7. Juni abgeben und mehr über andere europäische Länder und deren politische Rahmenbedingungen erfahren. Ich fühle mich als Deutscher wohl, werde aber in Zukunft auch als ›Europäer‹ denken und handeln!«

hw

Artikel vom 15.04.2009
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