»Zornedinger Autoteiler« einmalig in ganz Bayern

Zorneding · Carsharing-Projekt

Der Vorstand der Zornedinger Autoteiler Alfred Heiß (links) und Manfred ­Scherupp hat eine ganze Gemeinde als Kunde gewonnen.  Foto: : P. Tränkel

Der Vorstand der Zornedinger Autoteiler Alfred Heiß (links) und Manfred ­Scherupp hat eine ganze Gemeinde als Kunde gewonnen. Foto: : P. Tränkel

Zorneding · »Die Gemeinde Zorneding wird Carsharer« – mit dieser Meldung starteten die Zornedinger Auto-Teiler (ZAT) kürzlich eine Werbekampagne beim Radl-Flohmarkt des ADFC.

Damit dürfen sich die Autoteiler als der einzige Carsharing-Verein in Bayern rühmen, der eine Kommune als Mitglied gewonnen hat. Zorneding wiederum ist bemüht, innovative Ideen im Umweltschutz zu unterstützen. Eigentlich gibt es die ZAT schon seit 2002. Doch bislang sind es lediglich 13 Familien, die sich ein Auto teilen, was wohl auch an der ländlichen Lage des Ortes liegen mag. Immerhin: Diese fahren rund 10.000 Kilometer pro Jahr.

Schützenhilfe für das Carsharing-Projekt hätten damals die Vaterstettener Autoteiler gegeben, schilderte Alfred Heiß vom ZAT. Von diesen habe man auch das System übernommen. Das Fahrzeug ist mit einem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Der Zugang erfolgt über eine Chipkarte. Reserviert wird über ein Buchungsprogramm im Internet, zu dem jedes Mitglied einen Benutzernamen und ein Passwort erhält. Das Auto wird vom Stellplatz abgeholt und dort nach der Fahrt wieder abgestellt.

Praktisch für Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung: Der Wagen steht quasi vor ihrer Nase, nämlich auf dem Rathausparkplatz. Vom Bürgermeister festgelegte und dem ZAT gemeldete Mitarbeiter dürfen das Fahrzeug nutzen. So umgeht die Gemeinde Engpässe für die Angestellten, da es nur ein Gemeindeauto gibt, und spart sich die hohen Kosten für die Anschaffung eines weiteren Gefährtes und seinen Folgekosten wie Versicherung und Steuer. Wird das Auto nicht genutzt, so fallen keine Kosten für die Gemeinde an. Auch um Wartung, Reparatur, Kundendienst und Säubern des Autos kümmert sich ein anderer, ein so genannter »Car-Chef« vom ZAT.

»Das System lohnt sich eigentlich für jeden, der weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr fährt«, so ZAT-Vorstand Manfred Scherupp. Bei einem Unfall haftet das Mitglied mit einer Eigenbeteiligung von bis zu 500 Euro. Die 1000 Euro Einlage, die zu Beginn gefordert werden, werden nach Beendigung der Mitgliedschaft zurückgezahlt. Jede Einzelperson, Haushalt oder Firma, die weitere 25 Euro Aufnahmegebühr zahlt, darf sich Mitglied der ZAT nennen.

»Die Kosten für die Fahrzeugnutzung setzen sich aus einem Zeittarif und aus Kilometerkosten zusammen«, erklärt Scherupp, nämlich 60 Cent je Stunde und 30 Cent für jeden Kilometer. Wer vielleicht für das Wochenende mit Kind und Kegel verreisen mag, zahlt für drei Tage 32,40 Euro. Bei 300 gefahrenen Kilometern kommen so Kosten in Höhe von 112,40 Euro zusammen.

pt

Artikel vom 15.04.2009
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