Steigende Schülerzahlen stellen Kirchheimer Schulleiter vor Herausforderung

Kirchheim · »Wir müssen uns behelfen«

Die Radler unter den Schülern des Kirchheimer Gymnasiums werden sich ab kommendem Jahr wohl einen anderen Platz für ihr Gefährt suchen müssen. Anstelle des jetzigen Radlparks kommt dann womöglich der Anbau.	Foto: ko

Die Radler unter den Schülern des Kirchheimer Gymnasiums werden sich ab kommendem Jahr wohl einen anderen Platz für ihr Gefährt suchen müssen. Anstelle des jetzigen Radlparks kommt dann womöglich der Anbau. Foto: ko

Kirchheim · Logistisch steht Richard Rühl, Leiter des Gymnasiums Kirchheim, ab dem kommenden Schuljahr vor einer Herausforderung: Er muss über 1.300 Schüler auf Klassenzimmer verteilen, die dann Mangelware sind. Extrem steigende Schülerzahlen sind die Ursache für die Raumnot. Die Gemeinde arbeitet an einer Lösung, die aber laut Rühl voraussichtlich frühestens nach Ablauf des ersten Halbjahres des Schuljahres 2009/2010 umgesetzt wird.

Rühls Raumnotfallplan sieht vor, den knapp 100 Quadratmeter großen Filmsaal mittels einer vorhandenen Trennwand in zwei Klassenzimmer umzuwandeln. Als weitere Ausweichmöglichkeit steht für den Unterricht auch der Aufenthaltsraum der Kollegstufe zur Verfügung.

Optimal ist das aber natürlich nicht, da der sonst von rund 350 Schülern während der Freistunden genutzt wird. Kopfzerbrechen bereitet Rektor Rühl auch die Überbelegung der Fachräume für Chemie, Musik und Physik. Hier muss der Unterricht teilweise heuer schon in Klassenzimmern stattfinden. Seitens der Gemeinde Kirchheim wird eine dauerhafte Lösung statt etwa eines Containers bevorzugt. Denn dieser sei aufgrund der benötigten Nutzungszeit als Kaufcontainer auch nicht günstiger als ein dauerhaft gebautes Gebäude, sagt Kirchheims Rathauschef Heinz Hilger (VFW). Dazu kämen dann noch die weiteren baulichen Maßnahmen bei der Aufstellung und Einpassung. Der Kirchheimer Bauausschuss votierte jüngst für einen Schulbau in Systembauweise entlang der Heimstettener Straße. Er kostet 2,7 Millionen Euro, ist stabil und mehr als zehn Jahre haltbar. Der Vorhof vor dem Haupteingang des Gymnasiums kann mit diesem Bau als Pausenfläche weiterhin genutzt werden. Nach dem jetzigen Stand der Planung soll der Anbau entlang der Heimstettener Straße 53 Meter lang werden und reicht von der Turnhalle bis zur Hausmeisterwohnung.

Der Kirchheimer CSU gefiele ein Neubau auf der Ostseite des Gymnasiums besser. Das Grundstück gehört aber einer Erbengemeinschaft, mit der schon seit Jahren vergeblich wegen Rasensportflächen verhandelt wird.

Ende März fand ein Treffen zwischen Hilger, den Gemeinderäten und den Grundstücksbesitzern statt. Auf Anfrage sagte Rathauschef Hilger nach der Zusammenkunft, dass die Informationen aus diesen Gesprächen »nicht öffentlich« seien, daher könnten »jetzt noch keine Aussagen getroffen werden«. Die dringend notwendige Verbesserung der Raumsituation zu Beginn des kommenden Schuljahres erachtet Heinz Hilger als aussichtslos: »Das Gymnasium muss sich in der Zwischenzeit leider so gut es geht behelfen.« Im Anbau entlang der Heim­stettener Straße sollen dann auf zwei Geschossen acht Klassenzimmer untergebracht werden, vorwiegend für rund acht mal 25 Schüler der neuen Oberstufe G8. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 14.04.2009
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