Kein staatlicher Zuschuss für Kinderkrippe

Feldkirchen · »Nicht nachvollziehbar«

Feldkirchen · Empörung machte sich bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in Feldkirchen breit, weil vom Landratsamt München der staatliche Personalkosten-Zuschuss für Oktober 2007 in der Kinderkrippe St. Jakob verweigert wird. Dies bedeutet: Die Caritas müsste als Träger des Kinderhauses St. Jakob die Personalkosten in Höhe von 10.824,85 Euro komplett selbst tragen, wenn nun auch die Gemeinde eine freiwillige Kostenübernahme verweigern würde.

Die Krippe hatte damals alle angemeldeten Kinder aufgenommen, man fand aber keine neue Kraft, die rechtzeitig zum 1.10.2007 ihren Dienst hätte antreten können. Gesetzlich ist festgelegt, dass sich der Personalschlüssel erhöht, wenn mehr Kinder als Personal in der Einrichtung sind; dann fällt der staatliche Zuschuss weg. Trotzdem gezahlt wird die Förderung jedoch, wenn zu wenig Kinder vom vorhandenen Personal betreut werden, denn dies ist dann eine Unterschreitung des Personalschlüssels.

Dorothea Probst (UWV) fand es »schade, dass sich der Amtsschimmel so stur stellt. Da muss man sich nicht wundern, wenn Kinder abgewiesen werden. Man kann gar nicht glauben, dass eine Einrichtung gestraft wird, wenn sie ein paar Kinder mehr aufnimmt. Das ist wirklich kleinlich.« Reinhard Mulzer (CSU) und Karl-Heinz Schmidt (SPD) bezeichneten die Handhabung als »völlig unverständlich« und »nicht nachvollziehbar«.

Einen Kompromiss suchte Bürgermeister Werner van der Weck. Einstimmig wurde sein Vorschlag auch angenommen: »Nachdem es nicht unser Verschulden ist, gibt es die Möglichkeit, dass die Caritas und die Gemeinde die Kosten für den Monat Oktober 2007 jeweils zur Hälfte tragen. Dann trifft es keinen so hart.« Dies sah auch das Gremium als akzeptable Lösung des Problems an und empfahl daher dem Gemeinderat zu beschließen, dass die Gemeinde 5.412,41 Euro übernimmt.

Artikel vom 08.04.2009
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