Ausstellung zum Thema »Contergan«

Messestadt Riem · »Mitten unter uns«

Film und Kunstausstellung zum Thema »Contergan« in der Messestadt Riem. Foto: VA

Film und Kunstausstellung zum Thema »Contergan« in der Messestadt Riem. Foto: VA

Messestadt Riem · Das Kulturzentrum Messestadt, Erika-Cremer-Straße 8, zeigt eine Ausstellung von Kunstwerken, gemacht von Conterganopfern. Die Vernissage findet am 22. April um 19 Uhr im Kulturzentrum Messestadt, III. Stock statt. Die Laudatio hält Benedekt Röskau, Drehbuchautor des Fernsehfilmes »Contergan«. Sechs Conterganopfer zeigen ihre Bilder. Normalerweise unterstellt man ihnen, dass sie aus »therapeutischen Gründen« Kunst machen.

Doch mal ganz ehrlich, es sind ihnen laut eigenen Angaben noch keine Arme oder Beine nachgewachsen.

Aber Spaß beiseite, die ausstellenden Künstler stehen mitten im Leben: Die Grafikerin Lilli Eben war Cheflayouterin bei »Börse Online«, der Grafiker Christian Knabe ist ein international anerkannter Künstler, der auch schon mal in einer Nationalgalerie präsentiert wurde. Niko von Glasow, eigentlich Regisseur, zeigt, dass er nebenbei fotografiert. Die Fußmalerin Antje Kratz lebt nicht nur von ihren Bildern, sondern war auch Volontärin im Malersaal der Städtischen Bühnen in Frankfurt und an der Religionspädagogin Hergith Albrecht ist eine Fotografin verloren gegangen. Christoph Lechtenböhmer arbeitet als Psychotherapeut, wenn er nicht malt.

Der zweiteilige Film »Contergan«, der am 27. April um 18 Uhr im Kulturzentrum gezeigt wird, wurde anfangs von der Grünenthal GmbH, dem Hersteller des Schlafmittels, heftig bekämpft. Es folgte ein Gerichtstermin auf den anderen. Schließlich gab das Bundesverfassungsgericht vorläufig grünes Licht, und der Film konnte im November 2007 im Fernsehen gezeigt werden. Vor dem Film gab es eine kurze Einführung von Christian Knabe, selbst Conterganopfer. Ihm ist es bisher als einzigem gelungen, untter vier Augen mit dem Enkel des Firmengründers der Chemie Grünenthal zu sprechen. Letztes Jahr gaben die Besitzer bekannt, dass Sie erneut 50 Millionen Euro als Spende an die Opfer zahlen wollen.

Artikel vom 07.04.2009
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