SPD hat ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Sportler

Harlaching · Viele Sorgen plagen die Sportvereine

Sportamtsleiter Rudolf Behacker und SPD-Sportreferentin Verena Dietl präsentierten die neue Broschüre: »Sport in München«. Foto: Woschée

Sportamtsleiter Rudolf Behacker und SPD-Sportreferentin Verena Dietl präsentierten die neue Broschüre: »Sport in München«. Foto: Woschée

Harlaching · Die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Verena Dietl und der Sportamtsleiter Rudolf Behacker standen kürzlich den Vertretern der Sportvereine im Münchner Süden Rede und Antwort. Diese Gelegenheit ließen sich die Vereine nicht entgehen und brachten ihre Anliegen zu Gehör. Die Probleme, so stellten die Vereinsvertreter schnell fest, sind stadtteilübergreifend und gelten für beinahe jede Abteilung der jeweiligen Vereine.

Als großes Problem schilderten die aktiven Vereinsmitglieder die Belegung der örtlichen Hallen, die sie mit den Schulen, Volkshochschulen und anderen Vereinen aufteilen müssen. Besonders hart betroffen ist dabei der Turnerbund, der sich auf seine Belegungsrechte in der Säbener Halle nicht mehr verlassen kann. Die 1. Mannschaft der Basketballer des FC Bayern spielt nämlich nicht nur sehr erfolgreich in der 2. Bundesliga sondern ist auch bei den Spielen um die Deutsche Meisterschaft vertreten. So beanspruchen die Sportler aus der Säbener Straße häufiger und oftmals auch nur kurzfristig angemeldet die Sporthalle. Der Turnerbund hat mit seinen Kursen dann das Nachsehen, denn dessen Kurse würden einfach kurzfristig abgesagt, beschwerte sich Helmut Schnappauf vom Turnerbund. Wenn aber Kurse nur unzuverlässig stattfinden könnten, würde der Verein zahlende Mitglieder verlieren. Eine schnelle Besserung konnte ihm Sportamtsleiter Behacker allerdings nicht zusichern. »Wir haben leider keine bundesligataugliche Halle für den Ballsport, deshalb muss der FC Bayern leider noch ein weiteres Jahr in der Säbener Halle spielen«, informierte Behacker. Zwar überlege die Stadt eine derartige Halle möglicherweise auf dem Areal der ehemaligen Kaserne in Fürstenried zu bauen, doch das sei noch Zukunftsmusik, informierte der engagierte Sportsamtleiter. Eine schnelle Lösung werde es für eine Anfrage des Turnerbundes bezüglich des neuen Hallenbodens ebenfalls nicht geben.

Erst vor zwei Jahren wäre dort ein neuer Boden verlegt worden, der bereits jetzt große Mängel aufweise, teilten die Vertreter des Turnerbunds mit. Hier laufe bereits eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den beteiligten Firmen und dem Baureferat, teilte Be-hacker mit. Den Gerichtsbeschluss müsse man aber abwarten, bevor man geeignete Maßnahmen ergreifen könne. Hilfe versprach Be-hacker jedoch den Mitgliedern des FC Sportfreunde, die im vergangenen Jahr einen neuen Hartplatz bekommen hatten, aber jetzt bereits Probleme mit der Flutlichtanlage haben. Das Sportreferat beziehungsweise das Baurefrat stehe den Vereinen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es Schwierigkeiten mit Bauträgern gebe, versprach der Sportamtsleiter. Ein Problem, das ebenfalls fast alle Vereine gleichermaßen betrifft, bestehe darin geeignete Übungsleiter für die Vormittags- und Nachmittagskurse zu bekommen. Die vielen Fitness-Center würden für einen Mangel an geeigneten Bewerben auf dem Markt sorgen, klagten die Vereinsvertreter. Hier könne Abhilfe durch den Einsatz von Zivildienstleistenden geschaffen werden, die bei entspechender Eignung Kurse abhalten könnten, erklärt ein Vertreter des TSV Solln.

Der Wunsch aller Vereine, die Hallen und Sportstätten länger als bisher zu öffnen, sei nicht so einfach zu erfüllen, betonte Behacker. Die entsprechenden Nutzungszeiten seien oftmals mit dem Baurecht verknüpft, um die Anwohner vor unzumutbarer Lärmbelästigung zu schützen. Allerdings werde dieser Punkt in den Ausschüssen derzeit heiß diskutiert. Auch die Belegung der Sporthallen in den Ferien könne nicht einfach von der Stadt angeordnet werden. Ein externer Zugang zu den Hallen muss gewährleistet sein, damit niemand unbeaufsichtigt durchs leere Schulhaus geistern könne. Gute Nachrichten hatte der finanzpolitische Sprecher der SPD, Horst Lischka für die Vereinssprecher, denn die Stadt werden den im Herbst vergangenen Jahres beschlossenen Maßnahmenkatalog auch umsetzen. Im April werde der Stadtrat abschließend beraten, 40 Millionen Euro stehen für die Baumaßnahmen bereit. »Der Sport ist uns was wert, wir werden ihn nicht zu ­Tode sparen«, versprach Litschka. Hinzukomme, berichtete Verena Dietl, dass sich die Stadt München für die olympischen Spiele im Jahr 2018 bewerben wolle, und eine Bewerbung ohne die 600 aktiven Vereine in München sei gar nicht möglich.

Ein neues Projekt stellten Dietl und Behacker den engagierten Sportler vor. Demnächst wird es die Aktion »Sport für alle Kinder« geben, bei der sich die Vereine um Zuschüsse für Kinder aus finanziell schwachen Familien bewerben können, damit auch diese Kinder einen Sportverein besuchen können. Die genauen Richtlinien werden aber noch bekannt gegeben, teilte Behacker mit. Am Ende des Gesprächs bedankte sich Verena Dietl und ihre Stadtratskollegen im Namen der Stadt für das Engagement aller Vereine und ermutigte sie, den direkten Kontakt zu suchen, wenn es Fragen und Probleme gebe: E-Mail: verena.dietl@muenchen.de.

Heike Woschée

Artikel vom 01.04.2009
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