Bauliche Mängel der Grund

Giesing/Harlaching · Umzug verzögert

Giesing/Harlaching · Eigentlich war der Umzug des Frauengefängnisses vom Neudeck in der Au in die Stadelheimer Straße 2-4 in Obergiesing bereits für März diesen Jahres fest eingeplant. Doch Probleme bei der baulichen Fertigstellung haben das Projekt nun nach den Worten von Stefan Heilmann, stellvertretender Pressesprecher im Bayerischen Staatsministerium für Justiz und Verbraucherschutz, um drei Monate verzögert.

Gegenüber dem Südost-Kurier sprach Heilmann allerdings »angesichts des Umfangs des Projekts« von einer Verzögerung, die »vernachlässigbar« sei. Zumal laut Heilmann der weitere Zeitplan für diesen besonderen und nicht alltäglichen Umzug bereits steht. Dieser sieht nach seinen Informationen vor, dass Mitte Juni an der Stadelheimer Straße ein »Probebetrieb mit zirka 20 zuverlässigen Häftlingen« aufgenommen werden soll. Diese würden vonseiten der Justiz derzeit ausgewählt. Der vollständige Umzug soll dann nach den Worten des Justiz-Sprechers Ende Juni und Anfang Juli vollzogen werden. Beim Transport der weiblichen Gefangenen werden dann Kräfte der Justiz und der Polizei eng zusammen arbeiten. Dieser Transport wird dann in Spezialbussen der Polizei vollzogen. Mit dem Umzug verfügen die Justizbehörden dann über einen rund 52 Millionen Euro teuren, hochmodernen Gefängnisbau mit ebenso moderner Sicherheitsbauweise, der ohne Stacheldrahtaufbauten und weitere Schutzmauerwerke auskommt. Hier werden künftig 150 weibliche Untersuchungsgefangene und zu kurzen Haftstrafen verurteilte Frauen untergebracht sein.

Zudem wird in dem kaminroten Bauensemble auch eine Mutter-Kind-Abteilung und ein Jugendarrest mit 60 Haftplätzen integriert sein. Neben der Ausrichtung auf modernste sicherheitstechnische und -architektonische Standards beschreitet der Freistaat mit dem neuen Haftgebäude auch in wirtschaftlich-organisatorischer Hinsicht Neuland: im Auftrag des Freistaates Bayern hat hier ein privater Investor Vorfinanzierung, Facility-Management, Planung und bauliche Realisierung übernommen – während alle sicherheitstechnischen Aspekte in der Hand des Landes und der Justizbehörden verbleiben. Für die private »Vorfinanzierung« bezahlt der Freistaat 20 Jahre lang eine festgelegte Summe, ehe die Justizvollzugsanstalt dann in staatliches Eigentum übergeht. Im Juni soll dieses spannende Projekt nun endgültig starten.

Harald Hettich

Artikel vom 01.04.2009
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