Verschiedene Optionen stehen zur Auswahl

Giesing/Harlaching · Wohin will 1860?

Auch eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion wird von der Projektgruppe »Stadionzukunft« bis Ende des Jahres untersucht. Foto: Anne Wild

Auch eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion wird von der Projektgruppe »Stadionzukunft« bis Ende des Jahres untersucht. Foto: Anne Wild

Giesing/Harlaching · Die Allianz-Arena – Fluch oder Segen für den TSV 1860 München? Diese Frage wird derzeit heiß diskutiert. 5,3 Millionen Euro muss der Zweitligist in dieser Saison für die Stadionmiete aufbringen, profitiert im Gegenzug jedoch auch von den Vorteilen des Fußballtempels. So komplex das Thema ist, so viele Meinungen gibt es dazu.

Die Stadionfrage spaltet schon seit langer Zeit die Löwen-Anhänger. Immer wieder wird die Rückkehr zur alten und so erfolgreichen Wirkungsstätte gefordert – dem Grünwalder Stadion. Nun hat das Vereinspräsidium darauf reagiert und die »Projektgruppe Stadionzukunft« ins Leben gerufen. Sie soll mögliche Alternativen prüfen. »Die Ausgangssituation ist dabei stets die Arena«, erklärt Aufsichtsrat Christian Waggershauser. Er leitet das Gremium des TSV 1860 München. »Dann wird noch geprüft: Unterhaching, das Olympiastadion, das Grünwalder Stadion und ich sag mal: Die grüne Wiese.« Wobei die grüne Wiese für einen Neubau der Weiß-Blauen steht.Jede der möglichen Alternativen wird nun auf eine Vielzahl von Faktoren geprüft: »Auf Kosten, die zeitliche Realisierung, auf behördliche Probleme, die Nachbarschaft, Verkehrserschließung und Verkehrsanbindung.« Viel zu tun also für die Projektgruppe. Ergebnisse in Form eines Abschlussberichts werden frühestens im Herbst vorgestellt. »Ob dann alle zufrieden sind, das kann ich derzeit nicht prophezeien«, erklärt Waggershauser. »Aber zumindest gibt es dann einmal Fakten, die feststehen und auf die man sich berufen kann.« Eine Gruppe aus Architekten und Unternehmern und vielen mehr hat er um sich versammelt, alles aber Mitglieder des Vereins TSV 1860 München. Neben dem Grünwalder Stadion und anderen Spielstätten steht also auch der Generali-Sportpark in Unterhaching im Fokus der Untersuchungen. Dieser befindet sich im Besitz der Gemeinde Unterhaching. »Bisher hat es zwar noch keine offizielle Anfrage gegeben«, weiß Simon Hötzl, der Pressesprecher der Gemeinde. Falls diese komme, werde man sie jedoch selbstverständlich prüfen.

Im Jahre 1999 wurde das Stadion aufgrund von DFB-Auflagen zwar auf 15.053 Plätze ausgebaut, dennoch ist die Spielstätte wohl zu klein für den weiß-blauen Traditionsklub. Und auch ein Ausbau erscheint utopisch.« Die Wohnbebauung ist schon sehr sehr nahe an den Sportpark herangerückt«, erklärt Hötzl. Für die Gemeinde gestaltet sich ein Ausbau also »vorsichtig ausgedrückt, recht schwierig.« Dennoch wird die Projektgruppe Stadionzukunft demnächst in Unterhaching anklopfen und die Gespräche aufnehmen. Noch keine Gespräche gab es bisher dagegen mit dem ehemaligen Stadionpartner, dem FC Bayern München. Der Mietvertrag mit der Stadion-GmbH läuft noch bis 2025. Falls der TSV früher aus dem Vertrag aussteigen will, würde das nicht billig werden. Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern sprach von einer Summe im »achtstelligen Bereich«. Für Waggershauser jedoch noch Zukunftsmusik: »Es macht ja nur dann Sinn, mit Bayern über irgendwelche Konditionen oder Verbesserungen oder Auszug zu sprechen, wenn man eine wirkliche Alternative hat. Das Gespräch muss man dann natürlich führen, wenn die Voraussetzungen dafür da sind. Und ob die da sind, dass müssen wir jetzt erst einmal überprüfen.«

Feiner

Artikel vom 01.04.2009
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