200. Todestag: Ungewöhnliches Konzert mit Gitarre

Schwabing · Haydns »Sieben letzte Worte«

Gitarrist Stephan Stiens spielt Haydn in der Erlöserkirche.	Foto: www.stephan-stiens.de

Gitarrist Stephan Stiens spielt Haydn in der Erlöserkirche. Foto: www.stephan-stiens.de

Schwabing · Aus Anlass des 200. Todesjahres von Joseph Haydn, gestaltet der Münchner Gitarrist Stephan Stiens gemeinsam mit dem Ensemble »Guitar Company« ein Projekt in dessen Mittelpunkt Haydns berühmtes Werk »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz« steht: Der erste Teil erklingt am Montag, 6. April, 20 Uhr, in der Erlöserkirche, Münchner Freiheit. Die von Haydn autorisierte Fassung für ein Tasteninstrument wurde für ein Gitarrenensemble übertragen.

Zusätzlich inspirierte die Tatsache, dass Haydn das Werk für eine Kirche in Cadiz (Andalusien) schrieb, und mit der Fassung für Gitarre, (dem spanischen National­instrument) die Musik gleichsam an ihren Bestimmungsort zurückkehrt.

Während der Aufführung werden Aufnahmen des Fotographen Thomas Lüttge gezeigt, die auf eigene Weise die Botschaft der Musik reflektieren. Vorangestellt wird ein Vortrag der Theologin Frau Dr. Brigitte Feiks zum Thema »Die sieben letzten Worte«. Karten zu 20/10 Euro an der Abendkasse oder unter Tel. 9 97 38 69.

1785 oder 1786 erhielt Haydn vom Domherrn der Kathedrale des spanischen Cadiz den Auftrag übermittelt, als Fasten-, Karfreitags- bzw. Passionsmusik ein Orchesterwerk zu schreiben, dessen Sätze die (in allen vier Evangelien zusammen überliefert) Sieben Letzten Worte Christi am Kreuz darstellen sollten. Dazwischen sollte der Bischof diese Worte rezitieren und über jedes von ihnen eine Meditation halten. Haydn meinte später dazu: »die Aufgabe, sieben Adagios (d. h. langsame Sätze; nur ein einziger von ihnen trägt die Anweisung ›Adagio‹), wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war keine von den leichtesten.«

Im zweiten Teil schaffen sieben Choreographen jeweils eine Choreographie zu jeder einzelnen Sonate. Der Reiz dieser Unternehmung liegt zum einen in der tänzerischen Umsetzung der Haydnschen Musik, und in der Differenz der sieben individuellen Interpretationen und Persönlichkeitsstile der Choreopraphen.

Eine Annäherung im Jahr 2009 an Haydns Werk und an sieben Worte die Teil des religiösen und kulturellen Weltgedächtnisses sind.

Artikel vom 31.03.2009
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