Landrätin informiert sich vor Ort

Unterhaching · Musterbrecherklasse gelobt

Mathe mal anders: Landrätin Johanna Rumschöttel (Mitte hinten neben Klassenleiterin Michaela Trinder) besuchte die  Musterbrecherklasse des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching und stand den Fragen der Schüler Rede und Antwort. Foto: A.Pietsch

Mathe mal anders: Landrätin Johanna Rumschöttel (Mitte hinten neben Klassenleiterin Michaela Trinder) besuchte die Musterbrecherklasse des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching und stand den Fragen der Schüler Rede und Antwort. Foto: A.Pietsch

Unterhaching · Offen für Neues zeigte sich wieder einmal Landrätin Johanna Rumschöttel, und folgte einer Einladung des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching, die in diesem Schuljahr neu eingerichtete Musterbrecherklasse zu besuchen.

Anders als ihre Mitschüler, verbringen die Fünftklässler der Musterbrecherklasse den ganzen Tag an der Schule. Frühstück und Mittagessen finden im Klassenverband in der Schulmensa statt. Doch es ist nicht nur die Ganztagesbetreuung, die diese Klasse so anders macht: »Das Besondere bei uns ist, dass die Kinder den ganzen Tag einen Ansprechpartner haben«, erklärt Ulrike Kleinle. Sie ist nicht nur Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH LMGU-Campus, die die Mensa des Gymnasiums betreibt, sondern kümmert sich auch um die Sorgen und Nöte der Kinder der Musterbrecherklasse. »Manchmal bin ich so eine Art Mama-Ersatz. Wenn einer sein Heft vergessen oder eine schlechte Note bekommen hat, dann kommt er zu mir«, verrät sie.

Eine Schulstunde lang stand Johanna Rumschöttel den Fünftklässlern für ihre vielen Fragen zur Verfügung, anschließend nutzte Direktorin Brigitte Grams-Loibl die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit der Landrätin. Bei einem kleinen Imbiss in der Mensa kamen schließlich noch Vertreter des Elternbeirates und der Schülermitverwaltung (SMV) zu Wort. Vor allem die notwendige Sanierung der Schulgebäude liegt den Eltern und Schülern am Herzen.

Durch die vielen Neubauten seien die Eltern zwar in den letzten Jahren verwöhnt worden, aber so langsam würden manche Gebäude eben doch zum Altbau, erläuterte Dr. Richard Ruf, der Vorsitzende des Elternbeirates. Die Fenster seien undicht, die Heizungen verdreckt, die Teppiche uralt und die Vorhänge seit Bau des Gebäudes noch nie gewaschen, so das Resümée. Von den desolaten Zuständen der Sanitäreinrichtungen berichtete Katharina Wilhelm (SMV). Es fehle an Seife und Handtüchern, die Reinigung lasse zu wünschen übrig. Selbst die Toiletten im Neubau seien mangels Pflege schon wieder in schlechtem Zustand. Dem konnte auch Ulrike Kleinle nur zustimmen. Eine Sanierung wäre zu begrüßen, »aber dazu gehört auch Pflege«, betonte sie. Johanna Rumschöttel kennt solche Probleme noch aus ihrer eigenen Zeit als Elternbeirätin am Gymnasium Neubiberg. »Ich könnte Ihnen Toilettengeschichten erzählen ohne Ende«, versicherte sie. Das Geld für die Pflege der Gebäude werde allerdings vom Landratsamt nicht direkt an die Schule gezahlt, sondern nimmt einen Umweg über den Zweckverband. Dieser ist dann dafür zuständig, die Leistung an den Schulen sicher zu stellen.

Dennoch sei ihr der Sanierungsbedarf bewusst, betonte sie. Derzeit bemühe sich das Landratsamt den Sanierungsbedarf der Schulen im Landkreis festzustellen. Die genauen Zahlen würden benötigt, um im Kreistag eine Finanzplanung für die nächsten Jahre aufzustellen. Leider hätten allerdings erst drei der zwölf Zweckverbände die Anfrage beantwortet. »Auf unsere Schulabteilung kommt jetzt wahnsinnig viel Arbeit zu«, warb Rumschöttel um Verständnis. Der Rückstau der vergangenen Jahre müsse erst einmal abgearbeitet werden. Das Unterhachinger Gymnasium könnte allerdings eventuell schon im nächsten Jahr saniert werden, so Rumschöttel, obwohl es im Landkreis sogar noch eines der vorzeigbarsten sei.

Wichtig sei es, für die Schule bis Ende März einen Förderungsantrag für Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket II zu beantragen. 450 Millionen Euro will der Bund für Bauvorhaben an oberbayerische Gemeinden und Städte verteilen. Vor allem energetische Sanierungen an gemeindeeigenen Gebäuden sollen gefördert werden, allerdings nur solche, die nicht ohnehin schon im gemeindlichen Haushalt eingeplant sind.

Die Entscheidung über die Förderung wird schon im April gefällt, Eile sei also angebracht.

Andrea Pietsch

Artikel vom 18.03.2009
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