Remis und Niederlage für Taufkirchner Bundesligisten

Taufkirchen · Squash-Insel nur mit zweiter Garde

Taufkirchen · Nach dem vorletzten Spielwochenende und dem letzten Heimspiel vor voller Kulisse im Derby gegen Augsburg sowie der Begegnung in Bremen müssen die Verantwortlichen des Herrenteams ein ernüchterndes Fazit für die Saison 2009/2010 ziehen.

Ja, es gäbe ein paar triftige Gründe für das Herrenteam der Squash Insel Taufkirchen warum es trotz des völlig neu aufgestellten Kaders mit jungen und talentierten Spielern aus der Region wieder nichts mit einer guten Platzierung klappte. Vor der Saison war die Euphorie riesig. Mit Rudi Rohrmüller und Kevin Schwentner kamen zwei ganz junge hochbegabte Spieler dazu, mit Marco Becker und Franz Schwerer zwei ganz erfahrene Spieler. Es begann auch alles sehr vielversprechend. Gleich im ersten Heimspiel holte man einen Sieg und ein Unentschieden gegen den hohen Titelfavoriten und mehrfachen Europacup Sieger aus Paderborn. Doch dann begann die Misere die sich bis heute wie ein roter Faden durch die Saison zog. Krankheiten, Verletzungen, Topprofis die zu den wichtigen Spieltagen nicht da sind, Unerfahrenheit und viele unnötig verschenkte Punkte. Am Freitag hoffte man bis zum Schluss dass vielleicht noch Marco Becker vom Turnier in Salzburg rechtzeitig eintraf aber auch diese Hoffnung wurde dem Insel-Team, das bereits die schwere Verletzung von Kevin Schwentner (Außenbandriss) zu verkraften hatte, kurz vor Beginn der Partie genommen. Somit gab es gegen den bayerischen Lokalrivalen aus Augsburg ein klare 3:1 Klatsche.

Im ersten Spiel des Abends hatte es Ersatzspieler Bernhard Redencz aus dem Bayernligateam ganz schwer. Redencz hatte zwar einen guten Start, hatte aber nicht die Wettkampfhärte und vor allem die nötige Fitness um gegen den Augsburger Marco Scherer zu bestehen. Obwohl der Routinier Franz Schwerer auf Position 3 sehr clever agierte, musste er sich dem stark aufspielenden Florian Silbernagel ebenfalls mit 3:1 geschlagen geben. Im Duell der Profis hatte der für die Insel spielende Tom Richards (22 Jahre/WRL 44), der kurzfristig für den verhinderten Daryl Selby einsprang gegen Cris Ryder (28 Jahre/WRL 37) auch keine wirkliche Chance. Anscheinend völlig unbeeindruckt holte der 17-jährige Rudi Rohrmüller im Prestigeduell gegen die Nummer 4 der deutschen Rangliste, André Haschker, den Ehrenpunkt. Er gewann in einem hitzigen und hart umkämpften Spiel schließlich verdient mit 3:1 Sätzen. »Wenn alle Spieler nur annähernd so eine Einstellung und Kampfgeist hätten wie unser Youngster im Team hätten wir so manchen Punkt mehr auf dem Konto«, so Centerchef Frank Weber. Am Sonntag reiste das Team bereits in aller Früh mit dem Flieger in den hohen Norden. Im Gepäck hatten die Taufkirchner diesmal Marco Becker der zwar erschöpft vom Turnier war aber das Team nicht nochmals im Stich lassen wollte. »In Bremen ist es immer schwierig zu gewinnen, denn dort gibt es ihn, den so wichtigen Heimvorteil«, so die Aussage von Rudi Rohrmüller sen..

Franz Schwerer dieses mal an Nummer vier hatte gegen denn schnellen und quirligen Jill Witt keine wirkliche Chance. Marco Becker musste sich dem 19-jährigen Norman Junge ebenfalls klar geschlagen geben. Somit war der Traum für einen Auswärtssieg nach den beiden ersten Spielen bereits hinfällig. Nun ging es nur noch darum nicht völlig unter die Räder zu kommen. Der zur Rückrunde verpflichtete junge Engländer Tom Richards konnte in seinem zweiten Match für die Insel diesmal als Sieger hervorgehen auch wenn der Sieg alles andere als leicht war. Erst am Donnerstag stieg er in Vancouver/Amerika in den Flieger um am Freitagnachmittag für das Bundesliga Team erstmals zu spielen. »Ich war und bin einfach noch müde und erschöpft von dem vielen Fliegen und dem harten Turnier«, so sein Resümee. Mit 3:2 Sätzen konnte er den für Bremen spielenden Südafrikaner Clinton Leeuw bezwingen. Nun lag es wieder einmal an der Position 2 im Team. Die besetzt seit Beginn der Saison der 17-jährige Nationalspieler und derzeit beste Europäer seiner Alterklasse, Rudi Rohrmüller.

Schon häufig in der Saison hat er seine absolute Klasse, vor allem in so wichtigen Matches in denen der Druck enorm groß war, unter Beweis gestellt. Sein absoluter Siegeswille und seine Fitness sind sein Markenzeichen. »In solchen Situationen so aufzutreten und einem Team so viel Teamgeist entgegenzubringen ist aller Ehren wert und zeugt von großem sportlichen Potential«, so der Kommentar vom Centerchef. Wieder einmal holte er die Eisen aus dem Feuer und das im »eigenen Wohnzimmer« der Nummer zwei von Bremen, nämlich gegen Heiko Schwarzer der seit seiner Jugend in Bremen spielt und dort auch zum Topspieler heranwuchs. Äußerst konzentriert und mit dem nötigen Siegeswillen glänzte Rohrmüller erneut an diesem Wochenende und machte damit das 2:2 perfekt. »Dieses Wochenende ist ein Spiegelbild der ganzen Saison. Ein siebter Rang war nicht unbedingt unsere Zielvorstellung. Dennoch sind wir in Anbetracht der vielen unglücklichen Umstände zufrieden«, so Clubchef Michael Konder.

Artikel vom 04.03.2009
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