Ehrenamtlichen-Projekt des Bewohnertreffs Arnulfpark unterstützt Schüler

Maxvorstadt · Bildungsinsel sucht Paten

Rahil (r., mit Sujberts Kollegin Delinke Vincze), ursprünglich aus Pakistan, wartet noch auf einen Paten, der mit ihm etwa Lesen übt.  F.: Bürgertreff

Rahil (r., mit Sujberts Kollegin Delinke Vincze), ursprünglich aus Pakistan, wartet noch auf einen Paten, der mit ihm etwa Lesen übt. F.: Bürgertreff

Maxvorstadt · Seit einem halben Jahr gibt es die »Bildungsinsel im Arnulfpark« (BIA), organisiert vom Bewohnertreff, die Grundschüler durch Bildungspatenschaften unterstützt und fördert. Die 13 Plätze sind im Moment vergeben, doch es fehlen noch fünf Paten. Wer sich für diese anspruchsvolle ehrenamtliche Aufgabe interessiert, der sollte am Dienstag, 10. März, 18 Uhr, beim Informationsgespräch im Bewohnertreff, Arnulfstraße 42, vorbeischauen.

Weitere Infos gibt es auch bei der Projektleiterin Anita Sujbert, Tel. 4 61 33 14 14.

Mathe ist gerade nicht so das Problem, aber Deutsch – stammen die »Bildungsinsel«-Kinder, die teilweise im Arnulfpark wohnen und alle die Sprengelschulen des Viertels besuchen, doch bisher alle aus Familien mit so genanntem Migrationshintergrund, aus Pakistan, Sri Lanka, Algerien oder dem Kosovo. Und so hapert es vor allem beim Reden und Schreiben. »Das Projekt ist aber für alle Grundschüler gedacht, bei denen die Lehrer der Grundschulen an der Blutenburg-, an der Hirschbergstraße sowie Südlichen Auffahrtsallee und Schule zur Sprachförderung Förderungsbedarf feststellen«, erzählt Projektleiterin Anita Sujbert.

Denn die Auswahl träfen allein die Lehrer. Nur die Paten können sich bewerben.

Dass das Konzept aufgeht, zeigen erste Fortschritte, übrigens nicht nur bei den Kindern, wie Sujbert von deren Lehrern erfahren hat. Auch bei den Eltern gebe es einen Einstellungswechsel: »Sie sehen jetzt, wie wichtig Bildung ist«. Denn beim Bewohnertreff-Projekt werden nicht nur die Kinder individuell betreut. Daneben sei das Besondere und Einmalige der »Bildungsinsel« laut Sujbert die intensive Familienarbeit in Form von regelmäßigen Elterngesprächen. Auch die Paten bekommen Unterstützung: Diesen Monat findet die erste Fortbildung zum Thema Motivation und Lernen statt.

Jeder Pate fördert und motiviert ein Kind mindestens zwei Stunden in der Woche für mindestens ein Schuljahr lang. »Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob man diese Tätigkeit machen kann, auch zeitlich«, wie Sujbert betont. Die Paten, derzeit von der Studentin über Chefsekretärin bis zur Studiendirektorin, müssen zwar »nicht vom Fach sein«, sagt die Projektleiterin, die mit den potentiellen Paten ein Vorgespräch führt und immer für Fragen zur Verfügung steht. Voraussetzungen seien gute Allgemeinbildung, gutes Deutsch, Toleranz anderen Kulturen gegenüber, möglichst Erfahrung mit Kindern, absolute Verlässlichkeit und vor allem Einfühlungsvermögen. Neben der schulischen Hilfe gehe es vor allem auch um »seelische Unterstützung«. So machen die Paten etwa Spiele mit den Kindern, »um Druck abzubauen«. Manche Paten unternehmen auch neben den zwei »Pflichtstunden« etwas mit »ihren« Kindern, weiß Sujbert. Und auch die Bildungsinsel-Kinder machen alle zusammen Ausflüge. So waren sie kürzlich im Deutschen Museum und erlebten eine Führung zum Thema Schifffahrt.

Die Stadtwerke München (SWM) Bildungsstiftung finanziert das Projekt bis 2010 mit insgesamt 75.000 Euro, etwa für Bücher, Fortbildung oder auch Fahrtkostenerstattung. Nach 18 Monaten Projektphase soll das Ganze dann selbst organisiert weiterlaufen. M. Schmid

Artikel vom 03.03.2009
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