EmiLe will Mittel- und Oberstufe anbieten

Perlach · Montessori-Schule sucht neue Räume

Perlach · »Wir wollen langsam wachsen, mit Gefühl«, begründete Fritz Offner vom Vorstand des EmiLe Montessori-Schulvereins e. V., warum der Verein beim Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach um Unterstützung bat.

Der Verein EmiLe (Entwicklung mit individuellen Lernerfahrungen) ist Träger der Perlacher Montessori Schule, die als einzige in ganz Bayern den Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik hat. Seit September 2004 befindet sie sich in der Hofer Straße 21 im ersten Stock eines Bürogebäudes. Drei Klassenräume sowie ein Musik-, ein Werk- und ein Speiseraum stehen dort für die drei Klassen mit insgesamt 75 Schülern zur Verfügung.

Gelehrt wird hier nach der Pädagogik von Maria Montessori (1870 – 1957), die auf individuelle Förderung und Lernen mit allen Sinnen setzt. Der Unterricht findet in altersgemischten Klassen statt, also für die Jahrgänge eins bis vier gemeinsam. So kann ein Kind den Stoff dann erlernen, wenn es reif dafür ist, nicht wenn es der Lehrplan vorschreibt. Zugleich vertiefen Ältere den Stoff, indem sie ihn Jüngeren erklären. Trotz dieser Abweichung im Konzept entspricht der Unterricht dem bayerischen amtlichen Lehrplan. Die Abschlüsse sind anerkannt. Mit zwei Ausnahmen haben bislang alle Schüler den Übertritt auf die angestrebte Oberschule geschafft.

Wurden bislang die Klassenstufen eins bis vier unterrichtet, soll ab Herbst eine fünfte Klasse eingerichtet werden. Nach und nach ist an Unterricht für die Jahrgangsstufen fünf bis zehn gedacht, mit M-Zweig. Das muss die Regierung Oberbayern noch genehmigen, wofür die Schule geeignete Räume mit einer Nutzungsdauer von zehn Jahren vorweisen muss. Drei Standorte wären möglich: in der Bayerwaldstaße 35, in der Hofer Straße neben dem Lebensmittelmarkt, und in Waldperlach Im Gefilde. Für die Verhandlungen mit der Stadt München hat die EmiLe Montessori Schule den BA um Unterstützung gebeten, »um mentale Unterstützung«, wie Offner auf Nachfrage erklärt.

Sie seien eben eine Privatschule, die von engagierten Eltern gegründet worden sei, die die Förderung und Entwicklung der Talente jedes einzelnen Kindes nach seinem individuellen Lernrhythmus wollten. Es gibt keine Noten oder Leistungskontrollen. Gemessen wird der Lernerfolg durch Selbstkontrolle. Die Kinder erhalten Anregungen, wählen frei ihre Aufgaben und bearbeiten sie mit speziell entwickelten Materialien. Diese sogenannte »Freiarbeit« ist Kernstück der Montessori-Pädagogik. Wo es der amtliche Themenplan verlangt, wird Unterricht im Klassenverband nur einer Jahrgangsstufe gehalten, sogenannter »gebundener Unterricht«.

Der Unterricht geht von 8.30 bis 15.00 Uhr, freitags bis 12.45 Uhr. Nachmittags wird Qui Gong, Jonglieren, Outdoorspaß, Theatergruppe, Orchesterspiel sowie Aufsatztraining für die vierten Klassen angeboten. Die gesamten Unterrichts- und Nachmittagsangebote sollen je nach Bedarf erweitert werden. Ebenso wie die Zahl der Klassen, sofern eine Oberschule genehmigt und neue Räume gefunden werden. Die Vorstellung dieser Erweiterungs-Idee kam im BA 16 positiv an.

A. Boschert

Artikel vom 25.02.2009
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