Grüne möchten Möglichkeit für Fußgängerzone prüfen lassen

Neuperlach · Ein richtiges Zentrum für Neuperlach

Vorschlag der Grünen: Statt Verkehr eine Fußgängerzone zwischen dem Einkaufs-Center Neuperlach und dem Hanns-Seidel-Platz. Foto: A. Boschert

Vorschlag der Grünen: Statt Verkehr eine Fußgängerzone zwischen dem Einkaufs-Center Neuperlach und dem Hanns-Seidel-Platz. Foto: A. Boschert

Neuperlach · Das Zentrum von Neuperlach hat vieles, was ein Zentrum ausmacht: Ein großes Einkaufszentrum (pep), gegenüber einen großen Platz mit Wochenmarkt, Flohmärkten und Kulturhaus, U-Bahn- und Bushaltestellen sowie reichlich Parkplätze.

Nur eine Fußgängerzone fehlt. Um sie wird schon seit Jahren diskutiert: Jetzt geht es um einen Antrag des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach vom Juli 2007, in dem die Stadt aufgefordert wird zu prüfen, ob eine Fußgängerzone in der Thomas-Dehler-Straße im Bereich des Hanns-Seidel-Platzes überhaupt realisierbar sei.

Diesem Antrag liegt ein Vorschlag von der Fraktion Die Grünen/Bündnis 90 im BA 16 zugrunde. Er sieht vor, die Thomas-Dehler-Straße im Bereich des pep, also von der Einfahrt zum Busbahnhof bis zur Einfahrt zum Parkplatz Hanns-Seidel-Platz, zur Fußgängerzone umzuwandeln oder diese sogar bis zur Von-Knoerigen-Straße fortzusetzen. Die Thomas-Dehler-Straße wäre damit für den Durchgangverkehr gesperrt. Jetzt antwortete das Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Der Vorschlag soll noch im ersten Quartal dieses Jahres im Zusammenhang mit der Südanbindung Perlach und der Anbindung des Gewerbegebiets Perlach-Süd behandelt werden.

»Das kann der Unterausschuss Verkehr und öffentliche Ordnung im BA 16 nicht nachvollziehen«, hieß es auf der letzten BA-Sitzung dazu. Für Harald Schnell vom Planungsreferat ist der Zusammenhang jedoch klar: »Die Thomas-Dehler-Straße ist eine Hauptverkehrsstraße. Wenn sie gesperrt ist, muss der Verkehr woanders hin. Verkehr lässt sich allerdings nicht verteilen, ohne dass das auf anderen Straßen spürbar wird«, erklärt er gegenüber dem Südost-Kurier und fügt an, dass durch die Südanbindung Perlach und die Anbindung des Gewerbegebiets Perlach-Süd Verkehrsströme neu gelenkt würden. Das habe Auswirkungen auf den Verkehr vor dem pep. Die Verkehrsberechnungen seien aber noch nicht fertig.

Insgesamt würde »eine Fußgängerzone den Charakter des Zentrums stärken und zusätzlichen Frei- und Erlebnisraum« bedeuten, betonen die Grünen in ihrem Antrag. Auch ein Stadtteil der kurzen Wege wäre dadurch realisiert und eine weitgehend geschlossene Fußgängerverbindung zwischen dem Pfanzeltplatz über das Stephans-zentrum bis hin zum Oskar-Maria-Graf-Ring würde entstehen.

Bau des Bürgerzentrums darf sich nicht verzögern

Der Prüfauftrag an die Stadt dürfe jedoch nicht den Beginn des städtebaulichen Wettbewerbs für das Bürgerzentrum Neuperlach bzw. Umgestaltung Hanns-Seidel-Platz verzögern. Daher will der BA bei der Stadt nochmals betonen, dass es nur um die Frage ginge, ob eine Fußgängerzone überhaupt verkehrsrechtlich möglich sei. Es sei kein Antrag auf eine Fußgängerzone. Für Heinrich Hasselmann, den pep-Centermanager, ist eine Fußgängerzone kein Thema. »Wem sollte das nützen?«, fragt er sich und hält die Überlegungen zum jetzigen Zeitpunkt für zu früh. »Die Zufahrt zum pep hat sich eingespielt«, sagt er. »Erst wenn richtig Bewegung in die Überlegungen zur Gestaltung des Hanns-Seidel-Platzes kommt, sollte man über eine Fußgängerzone nachdenken«.

aha

Artikel vom 18.02.2009
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