Lochhofen nicht zupflastern

Sauerlach · Baurecht diskutiert

Dringend sanierungsbedürftig ist dieser Bauernhof im Zentrum Lochhofens. Ob es dazu kommt, ist weiterhin ungewiss.  Foto: A. Pietsch

Dringend sanierungsbedürftig ist dieser Bauernhof im Zentrum Lochhofens. Ob es dazu kommt, ist weiterhin ungewiss. Foto: A. Pietsch

Sauerlach · Nach jahrelangen, ergebnislosen Planungen, könnten die Entwürfe für ein neues Wohngebiet in Lochhofen nun größtenteils in der Schublade verschwinden.

Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich bei der jüngsten Sitzung mehrheitlich gegen die Fortführung der bisherigen Planungen aus. Alternativ könnten sich die Ausschussmitglieder ein kleineres Bauprojekt wie zum Beispiel ein Reihenhaus mit drei Einheiten vorstellen.

Hintergrund der Planungen war die Idee, dem Eigentümer der Felder am Kölblweg die Anssiedlung seines landwirtschaftlichen Betriebes und die dringend nötige Sanierung seiner alten Hofstelle zu ermöglichen. Der Bauernhof liegt bisher mitten im Herzen Lochhofens und ist schon lange keine Augenweide mehr.

Schon im September 2004 wurde deshalb die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gebiet am Kölblweg vom Gemeinderat beschlossen. Seitdem wurden immer wieder neue Entwürfe vorgelegt und im Bauausschuss und Gemeinderat diskutiert. »Jeden Monat kommt eine neue Variante«, klagt Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) die sich nun hat rechtlich beraten lassen. Demnach gibt es für die Gemeinde keine Garantie dafür, dass durch die Schaffung des Baurechtes auch tatsächlich eine Sanierung und Aussiedlung des alten Hofes stattfindet. Den eigentlichen Grund für die Aufstellung des Bebauungsplanes sieht Bogner daher nicht mehr gegeben. Eine Sichtweise der sich nahezu alle Mitglieder des Bauausschusses anschlossen. »Für Lochhofen ist es gut, wenn weniger gebaut wird«, beurteilte Josef Ücker (CSU) die neue Lage. Axel Horn (Die Grünen) begrüßt den Vorschlag ebenso wie Rainer Vorwerg (SPD) der froh ist, dass die »Splittersiedlung« dadurch gestoppt werden kann.

Trotzdem ist die Gemeinde weiter an einer Sanierung des Hofes interessiert, und könnte sich daher vorstellen ein kleineres Bauprojekt zur Kapitalbeschaffung zu genehmigen. Vor allem ein neuer Stall im Außenbereich der Wohnbebauung wäre in den Augen der Gemeinde sehr im Interesse der Nachbarschaft.

»Da müssen wir aber mit dem Eigentümer sprechen, ob er überhaupt mitmacht«, gibt Robert Lechner (CSU) zu bedenken. Der betroffene Landwirt Josef Streicher, der die Sitzung als Zuhörer verfolgte, war sichtlich wenig erfreut über die neue Entwicklung, wollte sich aber zur Sache nicht äußern.

Andrea Pietsch

Artikel vom 18.02.2009
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