Neubiberg unter die »Fahrrad-Lupe« genommen

Neubiberg · Mehr Sicherheit gefordert

Trotzten Eis und Schnee für »Besser Radeln in Neubiberg« (v. l.): Bürgermeister Günter Heyland, Rainer Gränzer, Gerd Riedner und Marc Wißmann.  Foto: Ka

Trotzten Eis und Schnee für »Besser Radeln in Neubiberg« (v. l.): Bürgermeister Günter Heyland, Rainer Gränzer, Gerd Riedner und Marc Wißmann. Foto: Ka

Neubiberg · »Besser Radeln in Neubiberg« – das hat sich die lokale AGENDA 21 Ottobrunn-Neubiberg mit ihrer gleichnamigen Aktion auf die Fahnen geschrieben. Dass der Arbeitskreis (AK) Ortsentwicklung und Verkehr unter der Leitung von Rainer Gränzer nicht nur diskutiert, sondern auch handelt, bewies eine Radltour durch Neubiberg bei Eis und Schnee.

Ihr Ziel: AK und Rathaus packen Lösungen für neuralgische Punkte gemeinsam an. Immerhin 23 – teils exemplarisch auch für andere Bereiche stehende – kritische Stellen für Radler im Gemeindebereich hatte der AK in einer sorgfältig recherchierten, strukturierten Liste als Vorbereitung für die Radltour mit dem Rathaus genannt. Bauamtsmitarbeiterin Sylvia Wolfensberger, Bauamtsleiter Marc Wißmann und Bürgermeister Günter Heyland zeigten sich unbeeindruckt von Frau Holles Schüttungen und machten sich mit Rainer Gränzer, Gerd Riedner und Michael Schnitker auf eine winterliche Radltour durch die Gemeinde.

Die Radverkehrschwachstellen wurden auch bei frostigen Temperaturen und weißer Pracht sichtbar: So soll am Ampelübergang vom Umweltgarten über die Carl-Wery- in die Zwergerstraße die Barriere so versetzt werden, dass an der Fußgängerampel wartende Radler genügend Stellfläche für ihren fahrbaren Untersatz haben. Die Barriere, wie vom AK vorgeschlagen, ersatzlos zu beseitigen, sei keine gute Idee, so Bürgermeister und Bauamtsleiter. »Sie hat eine Warnfunktion«, meinte Wißmann. Ohne die Barriere würden besonders Kinder womöglich unvermittelt auf die Fahrbahn sausen. Geduld ist also gefragt, auch an ganz anderer Stelle: Noch immer habe der Bauträger die von ihm geforderte Unterführung unter der Zwergerstraße/Unterhachinger Straße nicht gebaut, beklagte der AK.

Und auch Günter Heyland ist des Wartens müde. »Wir sind dran«, beruhigte er die Agenda-Mitglieder. Eine andere künftige Baustelle weit größerer Art wird der von vielen lang ersehnte Umbau der Kreuzung am Ortseingang an Äußerer Hauptstraße, »Auf der Heid« und Hauptstraße sein.

»Wir haben schon ein Planungsbüro beauftragt«, sagte Heyland. Er versprach, dass die Belange von Fußgängern und Radlern dabei entsprechend berücksichtigt würden. In diesem Zusammenhang gehört auch eine vom AK bemängelte Situation rund um den Bahnhof, aber auch anderswo: Wegen Platzmangels fahren Radler teils auch in der Gegenrichtung auf den Gehwegen und gefährden so nicht nur sich, sondern auch die Fußgänger in ganz erheblichem Maße. Der AK fordert daher, den »Autoverkehr so zu gestalten, dass in Bereichen, wo keine Radwege vorhanden sind, sich Fahrräder und Autos die Verkehrsflächen teilen können.« Fahrräder sollten nicht für Kurzstrecken auf Fußwege geschickt werden, so wie am Bahnübergang auf der Nordseite der Hauptstraße. Weiter wünscht sich die Agenda im Bahnhofsumfeld eine ausreichende Zahl von Radlständern, um dem ungeordneten Abstellen von Fahrrädern entgegenzuwirken.

Dieser und einer Reihe anderer Anregungen der Agenda zu Schwachstellen und Gefahrenpunkten für Radler werden sich Rathaus, aber auch Agenda weiter annehmen. Möglichst zur nahenden Frühjahrssaison sollen kleinere Maßnahmen schon umgesetzt sein, damit das Radeln in Neubiberg künftig noch mehr Spaß macht und vor allem auch sicherer ist.

Ka

Artikel vom 18.02.2009
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