Fechter Steffen Thalmann will sich für EM qualifizieren

Grünwald · Spannender Kampf

Steffen Thalmann vom TSV kann nächstes Wochenende die Qualifizierung für die Europameisterschaft in Bourges gelingen.  Fotos: Privat

Steffen Thalmann vom TSV kann nächstes Wochenende die Qualifizierung für die Europameisterschaft in Bourges gelingen. Fotos: Privat

Grünwald · Steffen Thalmann steht vor dem schwersten Gefecht seiner noch jungen Sportlerkarriere. Der Nachwuchsfechter des TSV Grünwald hat am kommenden Wochenende beim deutschen Ranglistenturnier in Bad Cannstadt die Chance in der Hand, sich für die Europameisterschaft in Bourges (Frankreich) und die Weltmeisterschaft in Belfast (Nordirland) zu qualifizieren.

Die Regeln sind klar, denn die ersten drei der deutschen Rangliste bei den A-Jugendlichen werden nominiert für die beiden sportlichen Großereignisse. Steffen Thalmann steht derzeit genau auf diesem dritten Platz, wobei der Abstand zum Vierten minimal ist. Das letzte und entscheidende Ranglistenturnier wird also zur Nervenschlacht.

Steffen Thalmann reist aber mit breiter Brust an, denn er wurde kürzlich deutscher Meister der A-Jugend, wobei er sich durch diesen Erfolg in der Rangliste wieder auf den dritten Rang nach vorne schob. Dem Grünwalder gelang es, die gesamte Elite der Bundesleistungszentren Bonn und Tauberbischofsheim zu besiegen.

Im Viertelfinale, Halbfinale und Finale hatte er es jeweils mit Tauberbischofsheimer Talenten zu tun, die alle dem bayerischen Einzelkämpfer unterlagen. Durch diesen Siegeszug hat Steffen Thalmann nun eine gute Ausgangssituation.

Die Geschichte des 16-jährigen Gymnasiasten ist durchaus eine außergewöhnliche. »Als ich noch ganz jung war, war ich immer einer der schlechtesten«, erinnert sich Steffen Thalmann an seine Anfänge. Doch dann kam die wundersame Wandlung am Anfang in der B-Jugend. Mit einem neuen Trainer lernte der Grünwalder einen neuen Fechtstil und mit dem kam der Erfolg.

Der nächste Schritt ist nun die Zusammenarbeit mit dem ungarischen Fechtmeister Gabor Kuti, der sich um Thalmann kümmert. Diesen Trainer ermöglichte ihm der Verein, der nun eine längerfristige Zusammenarbeit mit Kuti ins Auge fasst. Für Steffen Thalmann war der Ungar ein Glücksfall: »Er macht nicht so ein großes Tam-Tam, sondern lässt mich alleine fechten.« Die Technik an sich hat schon gepasst und Kuti machte das Aushängeschild der TSV-Fechter nun auch mental noch stärker. Am kommenden Wochenende in Bad Cannstadt wird Gabor Kuti auch an der Planche stehen, was für Steffen Thalmann sehr wichtig ist: »Er gibt mir Sicherheit und so falle ich in einem Gefecht auch in kein mentales Loch hinein.«

Das Ticket zu den Europa- und Weltmeisterschaften wäre für Steffen Thalmann der nächste Schritt in einer Karriere, in der der Grünwalder noch einige Ziele hat. Er träumt wie jeder junge Spitzensportler von einer Teilnahme an Olympischen Spielen, »das könnte vielleicht 2016 etwas werden, wenn es so weitergeht«, freut sich das junge Talent. Auf dem Weg in die Spitze der Herren steht ihm dann auch die Standortfrage bevor. In zweieinhalb Jahren wird Steffen Thalmann sein Abitur machen und dann stellt sich die Frage nach der sportlichen Zukunft.

Im Leistungszentrum Bonn hätte der Nachwuchsfechter sicher Weltklasse-Gegner im täglichen Training. Gedanken macht sich Steffen Thalmann schon, aber er könnte auch beim Wechsel in das nationale Leistungszentrum der Star des TSV Grünwald bleiben: »Um dorthin zu wechseln, muss man nicht zwingend auch den Verein wechseln.«

Für seine Grünwalder Vereinskollegen des TSV heißt es deshalb nächstes Wochenende für den nächsten Karriereschritt von Steffen Thalmann feste Daumen drücken.

Nico Bauer

Artikel vom 18.02.2009
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