Poinger Verein unterstützt Wirbelsäulen-OP der kleinen Weißrussin

Poing · Gomel-Hilfe für Mascha

Unterstützung der Poinger Gomel-Hilfe: Weißrussin Mascha (9) wird im September in Deutschland operiert. Im Moment bereitet sie sich mit ihrer Mutter  und dem Vorsitzenden der Gomel-Hilfe, Dieter Knautz, in Poing darauf vor.	 Foto: ko

Unterstützung der Poinger Gomel-Hilfe: Weißrussin Mascha (9) wird im September in Deutschland operiert. Im Moment bereitet sie sich mit ihrer Mutter und dem Vorsitzenden der Gomel-Hilfe, Dieter Knautz, in Poing darauf vor. Foto: ko

Poing · Mascha (9) strahlt, denn sie hat einen neuen rot-goldenen Ring. Er ist ihr ganzer Stolz. Und sie mag die Farbe rosa – wie alle Mädchen. Für zwei Wochen ist die kleine Weißrussin in Poing zu Gast bei Dieter Knautz, dem Vorsitzenden der örtlichen Gomel-Hilfe. Mascha braucht die Unterstützung des Vereins, der medizinische Hilfe für Weißrussland leistet. Denn ihre Wirbelsäule weist eine Fehlbildung auf und sie soll in Deutschland operiert werden.

In einem Stundenplan sind die Arzttermine eingeteilt, die Mascha, die mit vollständigem Namen Marija Wassiljewna Kazhamiakina heißt, in diesen Tagen über sich ergehen lassen muss. Dabei macht die Kleine beim Pressetermin im Poinger Rathaus einen fröhlichen Eindruck. Denn neben den Voruntersuchungen für die Wirbelsäulen-Operation, die im September im Behandlungszentrum Vogtareuth, einer Klinik für Wirbelsäulenchirurgie mit Skoliosezentrum, vorgenommen wird, bleibt Mascha Zeit, ein wenig das fremde Deutschland zu erkunden. Im Wildpark Poing zum Beispiel, in den Bergen und am Tegernsee.

Angst hat sie vor der Operation nicht. Und wenn alles gut geht, kann die Weißrussin später ein fast normales Leben führen. Im Moment wird die Drittklässlerin in Russland zu Hause unterrichtet, ihre »kleine Welt« ist laut Dieter Knautz die Wohnung und die Straße davor. Die krumme Wirbelsäule stört beim Gehen und sieht nicht schön aus: Sie zeichnet sich auf Maschas Rücken wie ein Buckel ab. Bei der Operation wird die Wirbelsäule begradigt. Das Mädchen ist dann auch einige Zentimeter größer.

Dieter Knautz und Maschas Mutter Ljudmila haben sich nach einer Familiensendung im russischen Fernsehen vor zirka vier Jahren kennen gelernt, bei der Knautz als Vorsitzender der Gomel-Hilfe in Sachen Familienprobleme und medizinische Versorgung zu Gast war. »Nach der Sendung hatte ich mit höchstens drei neuen Patienten gerechnet, erschienen waren zirka 40«, sagt Knautz. Unter ihnen Mascha und ihre Mutter. Durch die Bekanntschaft bekam die Neunjährige die Möglichkeit, bereits 2006 das erste Mal in München im Klinikum rechts der Isar operiert zu werden. Denn neben der fehl gebildeten Wirbelsäule hatte die Kleine auch Klumpfüße, die im deutschen Krankenhaus erfolgreich behandelt wurden.

Manchen Ärzten in Russland ist es laut Knautz »gleichgültig«, was mit den Patienten geschieht. »Mascha wurde im Alter von zwei Jahren zum Invaliden gestempelt, danach fällst du in Russland aus dem System raus.« Anscheinend habe der russische Arzt, zu dem Ljudmila Kazhamiakina ihre Tochter im Alter von drei Monaten gebracht hatte, als sie eine Veränderung an der Wirbelsäule feststellte, nicht gewusst, wie er damit umgehen solle. »Er hat weder Röntgenaufnahmen gemacht noch eine Diagnose gestellt, aber Mascha hat seit sie zwei ist, einen Invalidenausweis«, sagt Knautz. Mit der Unterstützung der Gomel-Hilfe wird Mascha nun in Deutschland operiert. Der finanzielle Aufwand für die OP steht noch nicht fest – Knautz wartet noch auf den Kostenvoranschlag.

Artikel vom 17.02.2009
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