Generali Haching überrollt den VfB Friedrichshafen

Unterhaching · Revanche auch in der Liga geglückt

Armin Dewes und seine Kollegen im Hachinger Block legten den Grundstein für den 3:0-Sieg gegen Ligaprimus Friedrichshafen. Foto: Schunk

Armin Dewes und seine Kollegen im Hachinger Block legten den Grundstein für den 3:0-Sieg gegen Ligaprimus Friedrichshafen. Foto: Schunk

Unterhaching · »Wir haben noch eine Rechnung mit dem VfB offen,« sagte Max Günthör nach der 2:3-Auswärtsniederlage in Friedrichshafen. Und diese beglichen die Hachinger eindrucksvoll. Vor 1500 Zuschauern in der ausverkauften Generali Sportarena feierten die Bayern ein deutliches 3:0 (25:16, 25:20, 25:22) gegen den Serienmeister vom Bodensee.

Damit gelang den Hachingern nicht nur der zweite Pflichtspielsieg gegen die Häfler in Folge. Vielmehr kassierte der VfB damit nach über zwei Jahren wieder das erste Mal eine Niederlage »zu null«.

Haching begann bärenstark. Vor allem im Service setzte das Team die Marschroute der Trainer um: Druck über den Aufschlag erzeugen, um das Spiel über die gefährlichen Mitten zu unterbinden. Dies gelang konstant während der gesamten Partie. Jose (zwei Punkte) und Bendini (drei Punkte) blieben am gesamten Abend hinter den Erwartungen zurück. Bis zum 5:4 hielten die Häfler dem Druck noch stand. Dann zogen die Hausherren davon. Grundstein der Hachinger Führung, die teilweise neun Punkte betrug, war wieder einmal der Block. Allein elfmal hieß es für die VfB-Angreifer im ersten Satz: Endstation Dewes, Günthör, Liefke und Co. Gästecoach Moculescu schien an diesem Abend schon zu merken, dass es bitter für die Gäste werden könnte. So versuchte der rumänische Erfolgscoach durch Wechsel seinem Team den nötigen Biss einzuschärfen. Zuspieler Tichacek musste weichen und wurde durch Kampa ersetzt. Und auch im Angriff ließ Moculescu rotieren und brachte alle Auswechselangreifer zum Einsatz.

Doch was immer die Häfler versuchten: Die Hachinger hatten die bessere Antwort. Aus einer hervorragenden Abwehr und Feldabwehr um Libero Tille, der eine sehr gute Leistung an diesem Abend bot und immer wieder Angriffe der Gäste abwehren konnte, erzielten Schwarz, Bakumovski und Liefke die Punkte. Nach nur 24 Minuten rieben sich die Fans verwundert die Augen. Ein Fan der Gäste brachte es auf den Punkt: »Na das war ja eine Klatsche«.

Mit der Hoffnung auf Besserung startete die Partie in Durchgang zwei. Doch auch dort unterbanden die Hachinger viele der Gästeangriffe. Beim 19:13 schien der Satz schon gelaufen. Und auch wenn sich der VfB noch auf 21:18 herankämpfen konnte, gab es an diesem Abend nichts zu holen für die Gäste. Haching kämpfte um jeden Punkt, überzeugte vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit, Stärke in allen Mannschaftsteilen sowie eine hohe Konstanz.

Während die Hachinger in jedem Ballwechsel um den Sieg kämpften und emotional agierten, schien sich beim VfB kein Spieler zu finden, der sich gegen die drohende Niederlage stemmte.

Einzig Sung-Min Moon konnte an diesem Abend an seine normalen Leistungen anknüpfen. Sieben Punkte erzielte der Koreaner allein im dritten Satz. War es im Pokalhalbfinale noch die Show des Georg Grozer, so blieb der deutsche Nationalspieler an diesem Abend blass. Haching führte auch im dritten Durchgang und lag weit vor den Gästen (17:11). »Wir haben gut gespielt, auch wenn es noch nicht perfekt war,« schätzte Kapitän Liefke das Spiel ein und meint damit wohl die kurzen Phasen der Hachinger Nachlässigkeit, als die Gäste verkürzen konnten.

Die Schlussphase (22:20) brachte noch einmal Spannung in die Arena. Doch am Ende ließen sich die Hachinger nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Patrick Steuerwald per Zuspielertrick, Eugen Bakumovski per Außenangriff und ein Block des Hachinger Zuspielers besiegelten den überraschend deutlichen 3:0-Sieg. Dieses 3:0 zeigt deutlich, was Haching derzeit so stark macht und was dem VfB an diesem Abend fehlte: »Wir sprechen sehr viel miteinander, alle können Deutsch. Das hilft Kleinigkeiten abzustimmen,« verrät Eugen Bakumovski. Sebastian Schwarz lobte nach dem Sieg den Hachinger Anhang: »Der VfB hatte Respekt vor der Kulisse. Das hat man heute gemerkt,« Mit druckvollem Service und einer konzentrierten Leistung nutzten die Hachinger die Chance, den angeschlagenen Gästen die zwei Punkte zu verwehren.

Damit starten die Hachinger bestmöglich in die »Wochen der Entscheidung.« Die Partie gegen Friedrichshafen bildete den Auftakt zu weiteren Gipfeltreffen. Kommendes Wochenende muss man zum Tabellenführer nach Berlin reißen. Am 22. Februar gastiert dann der Finalgegner vom Moerser SC in der Generali Sportarena. Die Partie wird nicht wie üblich um 16.00 Uhr, sondern bereits um 14.30 Uhr angepfiffen.

Alex Große

Artikel vom 11.02.2009
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