25 Millionen Euro teures Projekt angestoßen

Taufkirchen · Geothermie für Taufkirchen

Für die Gewinnung von geothermischer Wärme ist eine Bohrung bis in die Malmschicht, die rund 3,5 Kilometer tief liegt, nötig. Foto: BioEnergie

Für die Gewinnung von geothermischer Wärme ist eine Bohrung bis in die Malmschicht, die rund 3,5 Kilometer tief liegt, nötig. Foto: BioEnergie

Taufkirchen · Der Bauausschuss gab auf seiner Sitzung am Montagabend den Weg frei für das Geothermieprojekt, dass die Firma Leserer unweit des Biomasseheizkraftwerkes realisieren will. Mit 11:0 Stimmen beschlossen die Gemeinderäte der Änderung des Flächennutzungsplanes zuzustimmen.

Die Einmütigkeit konnte allerdings erst dann hergestellt werden, als klar wurde, dass die Firma Leserer dort lediglich die Gebäude errichten wird, die zur Betreibung der Geothermieanlage notwendig sind. Bevor aber Josef Leserer zum Projektstart die Sektkorken knallen lassen will, will er noch den Entscheid des Gemeinderates am 17. Februar abwarten. Die Firma Leserer plant im Umgriff des Taufkirchner Forstes 3,5 Kilometer tief in die Erde zu bohren, und hofft dort auf heißes Wasser zu treffen. Erwartet wird nach Aussage des Biomasseheizkraftwerksleiters Rudolf Eder eine Wassertemperatur zwischen 120 und 140 Grad. »Je wärmer das Wasser ist, das wir finden, umso besser ist es«, erklärt Eder. Zu den Alpen hin wird die Malmschicht, in die gebohrt wird, immer tiefer, und umso tiefer die Schicht ist umso heißer ist das Wasser, erläutert Eder. Geplant ist zunächst die Geothermieanlage für die Gewinnung von Wärme zu nutzen, sollte die Schüttung aber über 100 Liter pro Sekunde betragen, wird man überlegen auch Strom zu gewinnen. Der Claim, den sich die Firma Leserer gesichert hat, umfasst rund 20 Quadratkilometer und ist damit relativ klein, erklärt Eder.

Dennoch reicht die Menge des erwarteten Wassers um für die nächsten 100 bis 150 Jahre Energie gewinnen zu können. Die BioEnergie beliefert momentan weit mehr als 7.000 Abnehmer mit Fernwärme, die sie aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln gewinnt. Dabei kann sie 98 Prozent der Energie durch das Verbrennen von Holzhackschnitzeln erzeugen, lediglich zwei Prozent muss zu Spitzenzeiten durch fossile Energieträger zugewonnen werden. Durch die Geothermie könnte man den Anteil an fossilen Energien runterfahren und gleichzeitig die Kapazitäten erweitern, erläutert Eder. Der Bau der Geothermieanlage wird rund 25 Millionen Euro kosten. Ein Vorteil für die Firma BioEnergie ist die Tatsache, dass die Firma bereits ein ausgebautes Fernwärmenetz besitzt, und hier gleich nach Inbetriebnahme der Geothermieanlage umweltfreundliche Wärme liefern kann. Wenn alles gut geht, so hofft Rudolf Eder, kann man der Belieferung der Nutzer mit Wärme zur übernächsten Saison beginnen.

hw

Artikel vom 11.02.2009
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