Konzept hat sich bewährt – Einzige Einrichtung in Bayern

Haar · Soteria feierte fünfjähriges Jubiläum

v.l.: Dr. Eymer, Chefarzt AP West am Klinikum Mü-Ost, Breinbauer, Stationsleitung Soteria, Bittner, stellvertr. Bezirkstagspräsidentin Bezirk Oberbayern, Dr. Hurtz, Oberärztin der Soteria, Prof. Dr. Bock, Uniklinikum Eppendorf Hamburg. F.: hl

v.l.: Dr. Eymer, Chefarzt AP West am Klinikum Mü-Ost, Breinbauer, Stationsleitung Soteria, Bittner, stellvertr. Bezirkstagspräsidentin Bezirk Oberbayern, Dr. Hurtz, Oberärztin der Soteria, Prof. Dr. Bock, Uniklinikum Eppendorf Hamburg. F.: hl

Haar · Mit mehr als 160 Gästen feierte die Soteria am Klinikum München-Ost kürzlich ihr fünfjähriges Jubiläum. Neben zahlreichen Vertretern der Politik und der Krankenkassen, Medizinern und Therapeuten nahmen auch viele ehemalige Patienten und Angehörige an der Feier teil.

Haar · Mit mehr als 160 Gästen feierte die Soteria am Klinikum München-Ost kürzlich ihr fünfjähriges Jubiläum. Neben zahlreichen Vertretern der Politik und der Krankenkassen, Medizinern und Therapeuten nahmen auch viele ehemalige Patienten und Angehörige an der Feier teil. Ursula Bittner, stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Oberbayern, erinnerte in ihrer Rede an die lange Vorlaufzeit bis zur Eröffnung der Soteria im Jahre 2003. Bereits 1995 wurden erste Gespräche über die Soteria und die konzeptionelle Gestaltung geführt. Die Zusage des Bezirks Oberbayern und der Krankenkassen ermöglichten 2003 die Eröffnung der Soteria.

Dr. Margaritta Borrmann-Hassenbach, stv. Vorstand des »Kliniken des Bezirks Oberbayern-Kommunalunternehmens« betonte, dass die Soteria ein wichtiger und erfolgreicher Baustein des Klinikums München-Ost ist. Die Begleitforschung der vergangenen fünf Jahre habe gezeigt, wie wichtig und gewinnbringend die intensive Betreuung der Patienten sei.

»Dass sich in Zeiten der Ökonumisierung auch im Gesundheitswesen die Soteria etablieren kann, zeigt den Erfolg des Konzepts«, erklärte Dr. Wolfgang Eymer. Die humanitäre Idee des »being with« sei grundlegend für die Soteria.

Entstehung des Soteria-Gedankens

Im psychiatrischen Kontext stammt der Begriff »Soteria« (altgriechisch: Wohl, Bewahrung, Rettung) aus der antipsychiatrischen Bewegung der Siebziger Jahre. In Kalifornien entstand unter der Leitung des Psychiaters L. Mosher eine wohngemeinschaftsähnliche Einrichtung als alternative Behandlungsform. Dort wurden schizophrene Menschen durch ihre Psychose begleitet. In Anlehnung daran gründete der Schweizer Psychiater L. Ciompi 1984 ein Soteria-Projekt in Bern, das bis heute besteht. Seit 1999 gibt es in Zwiefalten die erste Soteria in Deutschland, angeschlossen an das dortige psychiatrische Krankenhaus. Kernelemente der Soteria-Projekte sind: Psychosebegleitung in Form aktiven Dabei-Seins, ein milieutherapeutischer Ansatz, und zurückhaltender Umgang mit neuroleptischer Medikation.

In München entstand 1995 unter der Beteiligung von Betroffenen, Angehörigen und Professionellen eine Arbeitsgemeinschaft, die sich für eine Soteria-Station als Teil einer geplanten integrierten Kriseneinrichtung im Münchner Westen einsetzte. 1997 wurde dazu ein Konzept verabschiedet. Nachdem dieses Modell über Jahre nicht realisiert werden konnte, entstand alternativ die Überlegung, die Einrichtung auf dem Gelände des Klinikums München-Ost zu schaffen.

Die Soteria in Haar eröffnete im Oktober 2003.

hl

Artikel vom 04.02.2009
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