Neues Projekt an der Hauptschule Vaterstetten findet großen Anklang

Vaterstetten · Kinder verkaufen »Gesundes Pausenbrot«

Paula, Nadine und Antonia bemühen sich um ein schönes Angebot für den Pausenverkauf. Foto: pt

Paula, Nadine und Antonia bemühen sich um ein schönes Angebot für den Pausenverkauf. Foto: pt

Vaterstetten · Knoppers, Butterbrezen und zuckersüßer Eistee – das Pausenernährungsangebot für die Kinder der Hauptschule Vaterstetten lässt nach Meinung von Herma Schlömer, Andrea Mooslechner und Gabriela Berger zu wünschen übrig.

Dass es auch anders geht, wollen die Fachlehrerinnen für Ernährung und Gestaltung mit einem Projekt zeigen, das sich »Gesundes Pausenbrot« nennt und derzeit in der Entwicklungsphase ist. Nach den Faschingsferien werden dann einmal pro Woche die Kinder der Schule den Pausenverkauf übernehmen.

Fette Kinder durch falsche Ernährung, diesen Grundstein legt man meistens schon in der Kindheit. Dabei ist es Lehrplanstoff des Faches Werken und textiles Gestalten an den Schulen, die Kinder zu gesunder Ernährung hinzuführen. So hat die Hauswirtschaftslehrerin Herma Schlömer die Gelegenheit genutzt, eine Projektarbeit zu entwickeln und gleichzeitig den Pausenverkauf aufzupeppen. »In sechs Unterrichtseinheiten lernen die Kinder der 5G, der Ganztagsklasse, dass Essen gut schmecken, ansehnlich ausschauen und auch noch kostengünstig sein kann«, erklärt Schlömer das Ziel. Wirtschaften die Kinder gut, dann gibt es sogar durch den Pausenverkauf neben dem Spaß an gemeinsamer Arbeit noch ein kleines Plus für die Kassenklasse.

In einem ersten Schritt sollten die Kinder einkaufen gehen. Was erhalte ich für 10 Euro oder 20 Euro? »So bekommen die Kinder ein Gefühl dafür wie man kalkulieren muss und wie viel man einkaufen kann, wenn man einen Gewinn erzielen will«. In der zweiten Phase bereiten vier Gruppen jeden Dienstag ein Pausenbrot vor, das auch kritischen Blicken stand halten muss.

Dass das gar nicht so einfach ist haben Paula, Nadine und Antonia kürzlich erlebt. Ihre Aufgabe: »Ein Käsebrot und einen Teller mit 50 Kostproben herstellen«. Vollkornbrot, Salat, Tomaten sind die Bestandteile. Doch mal ist das Brot zu dick belegt, mal zu viel Grün drauf. Und der Teller mit den Käsebrotkostproben schaut zerrupft aus. Dabei ist die 10-jährige Paula eigentlich schon ein Kochprofi. »Ich koche Nudeln und Milchreis immer selbst zuhause«. Aber der Käse ist störrisch und bricht leicht und außerdem mag Paula sowieso keinen Käse.

Leichter hat es da die Salami-Sektion. Winzige Salamistückchen werden gerollt auf ein kleines Viereckbrot gelegt, verziert mit einer halben Cocktailtomate und einem Öhrchen Feldsalat. Nachher kommen die Grundschüler, jeweils vier aus den Klassen, zum Kosten. Bewertet werden neben Käse und Salami auch Brote mit Frischkäse und Schnittlauch sowie Radieschen. Eine Tüte mit handlich geschnittenem Obst und Gemüse runden das Angebot ab.

Dass dieses Projekt der Hit ist, meint nicht nur Maxi, der den Unterricht »cool« findet, sondern das zeigt auch die Nachfrage der sechsten und siebten Klassen, die sich unbedingt am Pausenverkauf beteiligen wollen.

P. Tränkel

Artikel vom 04.02.2009
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