Brigitte Rechenberg-Deuter neues BA-12-Mitglied

Schwabing / Freimann · Bildung ein Heimspiel

Brigitte Rechenberg-Deuter, neu im BA 12, will sich für ortsansässige junge Familien engagieren.	 F.: ko

Brigitte Rechenberg-Deuter, neu im BA 12, will sich für ortsansässige junge Familien engagieren. F.: ko

Schwabing / Freimann · Für Brigitte Rechenberg-Deuter ist es spannend, auf welche Wege sie das Leben manchmal führt. Eigentlich wollte sie früher einmal Journalistin werden. Stattdessen ist sie nun Gymnasiallehrerin, in der Politik für die SPD aktiv und seit Dienstag vergangener Woche Mitglied des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12).

Sie rückt für Margret Kipphan, die aus gesundheitlichen Gründen aufgehört hat, in das Amt nach. Durch Zufall ist Rechenberg-Deuter an die Politik geraten, damals 1970 in Dinkelsbühl, wo sie ihre Referendarzeit als junge Lehrerin verbracht hat und auch Stadträtin war. »Für mich kam als Partei nur die SPD in Frage mit ihrer starken Leitfigur Willy Brandt.«

Der Partei ist sie treu geblieben, der Stadt nicht. Denn 1976 folgte die Lehrerin dem Ruf ihrer bayerischen Patentante und kam nach München. Hier hatte sie vor ihrer BA-Kollegin Petra Piloty das Amt von Schwabings SPD-Ortsvorsitzender inne. »Als Stadtmensch« interessiert sie sich sehr für Stadtplanung und Architektur und möchte im Bezirksausschuss auch gerne im entsprechenden Unterausschuss mitwirken. Sie freut sich über den Trend, dass Städte jetzt so gestaltet seien, dass sie für junge Familien einen »bezahlbaren und lebenswerten Raum« böten.

In Schwabing sieht sie einen großen Bedarf an Kindergärten, für den sie sich im neuen Gremium einsetzen möchte. Außerdem erwartet sie mit Spannung die Entwicklung in Sachen Projekt Grüne Achse. »Ich bin direkt davon betroffen, denn ich wohne in der Clemensstraße.« Eine mögliche Route der Grüne-Achse-Radwegverbindung zwischen Olympiapark und Englischem Garten sollte eventuell durch die Clemensstraße verlaufen. Bildung ist für die Lehrerin im Bezirksausschuss ein Heimspiel. »Aufgrund meiner Praxis kenne ich mich damit sehr gut aus, gerade die Verkürzung der Gymnasialzeit habe ich ja mit allen Vor- und Nachteilen miterlebt.« Und sie freut sich auf den einen oder anderen verbalen Schlagabtausch im BA-Gremium mit Bayerns Kultusminister und BA-Amtskollegen Ludwig Spaenle (CSU).

Einigen Familien in Freimann ist Brigitte Rechenberg-Deuter bereits bekannt. Denn viele ihrer Schüler kommen aus dem Stadtviertel. Die Schwabingerin unterrichtet am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching. »Ich bin aufgrund des Lehrermangels für den Unterricht reaktiviert worden«, sagt die 67-Jährige. Nun bereitet sie an der Schule einen Grundkurs Deutsch auf das Abitur vor.

Die Arbeit macht Rechenberg-Deuter immer noch Spaß. »Ich halte es für ein Privileg, mit jungen Menschen zu arbeiten.« Die Lehrerin ist in Stuttgart aufgewachsen und kam bereits zum Romanistik- und Germanistik-Studium das erste Mal nach München. Ihre Unterrichtsfächer sind Deutsch, Französisch und Italienisch. In ihrer Freizeit frischt sie ihre Sprachenkenntnisse, zu denen auch Portugiesisch gehört, auf und spielt Tennis. »Durch weniger Arbeit habe ich mehr Luft für Dinge, die mich interessieren. Außerdem ist München eine Stadt, in der es einem gar nicht fad werden kann.«

K. Ossoinig

Artikel vom 04.02.2009
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