Die »wetternde« Emerenz Meier

Schwabing · Bayerische Literatur

Wandertheater mit  Sarah Camp und Cornelie Müller zu Gast in der Schwabinger Seidlvilla.	 Foto:VA

Wandertheater mit Sarah Camp und Cornelie Müller zu Gast in der Schwabinger Seidlvilla. Foto:VA

Schwabing · »Nun good bye, liebe Gustie.« Aus den Briefen von Emerenz Meier an Auguste Unertl Wandertheater mit Sarah Camp und Cornelie Müller heißt es am Freitag, 13. Februar, um 20.00 Uhr in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Die Dichterin Emerenz Meier, als literarische Wunderbegabung Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt, wandert 1906 vom Bayrischen Wald nach Chicago aus.

In zahlreichen Briefen berichtet sie ihrer Freundin und frühen Förderin Auguste Unertl ab 1918 vom Leben in der Millionenstadt. Ihr Verhältnis zu der neuen Heimat bleibt immer ambivalent, einerseits wettert sie gegen den Glauben an Kommerz und Kapitalismus, andererseits preist sie die amerikanische Freiheit. Ihre Briefe zeugen aber auch von der Sehnsucht nach dem heimatlichen Wald, den sie nie wiedersehen sollte.

Der von der Musik- & Theaterfrau Cornelie Müller und der Schauspielerin Sarah Camp erarbeitete Abend zeigt diese außergewöhnliche Frau in ihren Briefen und Gedichten und gewährt darüber hinaus einen atmosphärischen Einblick in die Zeit um 1920, deren wirtschaftliche Not, die Hoffnungen und Tragik der Auswanderer.

Auguste Unertl kommt mit einem von ihr verfassten Rundfunkbeitrag über Emerenz Meier aus dem Jahr 1934. Die Musik stammt von Bessie Smith, die wie keine andere Sängerin in den 1920er-Jahren die Bluesszene in Chikago prägte.

Der Eintritt kostet zehn beziehungsweise zwölf Euro. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 33 31 39.

Artikel vom 04.02.2009
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