Ortsverein zeichnet engagierte Mitbürger für ihre Arbeit aus

Harlaching · Engagement belohnt

Franz Müller (M.), Inge Gandl  (r.) und Christa Kronburer (2. v. l.). SPD-Stadtrat Michael Leonhart (r.) hielt die Laudatio.  Foto: mst

Franz Müller (M.), Inge Gandl (r.) und Christa Kronburer (2. v. l.). SPD-Stadtrat Michael Leonhart (r.) hielt die Laudatio. Foto: mst

Harlaching · Seit Jahren setzen sie sich vorbildlich und mit viel zeitlichem Aufwand für die Belange der Harlachinger ein – nun folgte die Belohnung auf den Fuß:

Für ihr soziales Engagement zeichnete die Harlachinger SPD Franz Müller, Christa Kronburger und Inge Gandl mit dem Ehrenpreis des Ortsverbandes aus. Zahlreiche Gäste und Ehrengäste waren zum traditionellen Jahresempfang der Stadtteilpolitiker im Harlachinger Ärztehaus gekommen, darunter der Oppositionsführer im Bayerischen Landtag und Vorsitzende der SPD-Fraktion, Franz Maget, der Europa-Abgeordnete Wolfgang Kreissl-Dörfler, Stadtrat Michael Leonhart und Bezirksrätin Helga Hügenell. In seiner Laudatio bezeichnete der SPD-Stadtrat die Geehrte Inge Gandl als die »stille Helferin in der Jugendarbeit des FC Sportfreunde«.

Seit 1980 ist die Harlachingerin für den Verein in unmittelbarer Nachbarschaft zum FC Bayern tätig und kümmert sich dort mit Herz und Seele um die Anliegen der Jugendlichen. »Schon die Drei- und Vierjährigen finden dank ihrer Hilfe Anschluss und Vertrauen an den Club«, würdigte Leonhart die Leistungen Gandls und pries die Jubilarin mit den Worten: »Sie ist die Seele der Jugendbetreuung. Sie macht all die Dinge, die getan werden müssen«. Gandl zeige beispielhaft, wie »Sportbegeisterung in einem einfühlsam geführten Verein viel mehr auslösen kann als nur sportliche Entwicklung«. Bereits ihr Mann Günther Gandl hatte sich dieser Aufgabe gewidmet und dafür gekämpft, dem Verein, der lange Zeit in einer Art Holzbaracke auf dem FC-Bayern-Gelände seinen Sitz hatte, eine neue und dauerhafte Bleibe zu geben. Das war ihm gelungen – allerdings konnte er die Früchte seines Engagements nicht mehr genießen: Günther Gandl starb Ende Oktober vergangenen Jahres, wenige Tage, nachdem Münchens Zweite Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) das neu errichtete Vereinsheim in die Obhut des Clubs übergeben hatte.

Auch Franz Müller hat sich in den Dienst der Kinder und Jugendlichen in Harlaching gestellt – sein Terrain sind aber nicht Fußballwiesen, Turnhallen und Basketballkörbe, sondern Bürgersteige und Straßenasphalt: Seit 1995 leitet Müller die Schüler der Grundschule an der Rotbuchenschule sowie die Gymnasiasten des unmittelbar nebenan gelegenen Theodolinden-Gymnasiums sicher über die Kreuzung Rotbuchenstraße/Hollerbusch. Der fleißige Helfer mit dem grauen schütteren Haar ist so etwas wie ein Fels in der Brandung im schier endlosen Strom der Autos, die an dieser Stelle vormittags und mittags vorbeirauschen und zu einer Gefahr für die Kinder werden. Ihm und seinen Kollegen, etwa Gerhard Reich an der Säbener Straße/Ecke Bucheckernweg, sei es zu verdanken, dass sich dort noch nie ein Unfall mit Verletzten ereignet hat. Ein Anlass für Leonhart, generell auf die enorme Bedeutung von Schulweghelfern hinzuweisen: »Gerade sie sind neben den Eltern Vorbilder für richtiges Verhalten im Verkehr«. Der Rentner selbst indes gibt sich bescheiden: »Ich helfe halt lieber als Schulweghelfer anstatt spazieren zu gehen«, verriet er unter Gelächter.

Die dritte Auszeichnung ging an Christa Kronburger, ohne die es Menschen, die an der Niere erkrankt sind, deutlich schlechter gehen würde: Seit 1978 leitet sie als Krankenschwester das Dialyse- und Nierenzentrum im Ärztehaus. Dort werden chronisch an dem Organ erkrankte Patienten behandelt, zumeist leiden sie an einer Zusatzerkrankung wie Diabetes, Herzschwäche, Schlaganfall oder auch einem Tumor. »All diese Krankheitsbilder sind häufig Gegenstand stationärer Pflege. Durch eine sorgfältige Betreuung gelingt es dem Dialysezentrum aber in sehr vielen Fällen, sie ambulant zu versorgen«, sagte der SPD-Stadtrat.

Die Patienten könnten somit in ihrer gewohnten Umgebung im Stadtteil bleiben. Kronburger verstehe es, den Menschen neuen Mut zu geben: »Mit ihrer optimistischen Lebensart und ihrer reichen beruflichen Erfahrung sieht sie oft Möglichkeiten für die Patienten, die sich alleine aus den Laborwerten nicht herauslesen lassen«. Alle drei Geehrten bekamen eine Urkunde und einen Blumenstrauß überreicht.

mst

Artikel vom 04.02.2009
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