Studie für Vaterstetten vorgestellt – gute Voraussetzungen

Vaterstetten · Solarmodule für alle

Bürgermeister Robert Niedergesäß (2. v. li.) und Klaus Gehrlicher (re.) sowie Mitarbeiter zeigen auf die Leistungs-Anzeigentafel der neuen Anlage.  Foto: pt

Bürgermeister Robert Niedergesäß (2. v. li.) und Klaus Gehrlicher (re.) sowie Mitarbeiter zeigen auf die Leistungs-Anzeigentafel der neuen Anlage. Foto: pt

Vaterstetten · Bis zum Jahr 2030 möchte der Landkreis Ebersberg unabhängig von fossilen Energien sein. Auch die Gemeinde Vaterstetten schließt sich diesem Ziel an.

Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden ist ein Mosaikstein zum Thema Solarwende. Erst letzte Woche wurde von Bürgermeister Robert Niedergesäß die Solaranlage des Wertstoffhofes offiziell in Betrieb genommen, die von der Firma Gehrlicher Solar AG aus Dornach errichtet wurde. Die auf dem 1.400 Quadratmeter großen Dach installierten 480 Solarmodule erzeugen zirka 31.200 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom pro Jahr.

Jetzt sollen auch möglichst viele private Haushalte auf Solarenergie umsteigen. Nachdem die Firma CIC Solar AG eine kostenlose Studie für die Gemeinde erstellt hat, wurde kürzlich das Ergebnis im Rathaus bekannt gegeben und interessierten Bürgern die Möglichkeiten erläutert, Photovoltaikanlagen auf ihren Häusern zu installieren.

20 Studien hat die Firma deutschlandweit durchgeführt. In Bayern ist die Wahl auf Vaterstetten als ersten Ort der Studie gefallen. Via Kartenmaterial und Luftbildern wurden alle Dachflächen der Großgemeinde erfasst, um sie auf die Eignung für Photovoltaikanlagen zu prüfen. Das Idealdach hat demnach eine Südausrichtung, sollte nicht beschattet sein und eine Dachneigung von 30 Grad haben.

Doch auch bei weniger idealen Voraussetzungen kommen alle Häuser mit Südost- oder Südwest-Ausrichtung in Frage, sofern sie nicht beschattet sind. Bei 50 Quadratmetern Dachfläche, die mit Modulen bestückt werden kann, würde pro Jahr 4.750 Kilowattstunden Strom erzeugt werden können. Die Ertragswerte sind abhängig vom Standort, der Dachausrichtung und Dachneigung. Wie Markus Jolly von CIC Solar berichtete, sind laut Ergebnis der Studie in Vaterstetten 310.461 Quadratmeter Dachfläche geeignet. Allerdings muss in einem zweiten Schritt der Dachzustand und die Schattenfreiheit der Dächer ermittelt werden.

Erfahrungsgemäß sind etwa 65 Prozent der Ausgangsfläche dann geeignet, was etwa 202.000 Quadratmetern entspricht, so Jolly. Immerhin könnte man damit theoretisch den Strombedarf aller Haushalte der 22.000 Seelen-Gemeinde decken.

Warum sich die schlüsselfertige Installation einer Photovoltaikanlage, die mit 23.000 Euro zu Buche schlägt, auch im Fall der Vollfinanzierung rechnet, erläuterte der CIC Solar-Mitarbeiter detailliert. So erhält der Energieproduzent vom Energieversorger für jede Kilowattstunde Strom, die er ins öffentliche Netz speist, 20 Jahre lang garantiert Bares: geht die Anlage noch in diesem Jahr in Betrieb, sind es 43 Cent, im nächsten Jahr gibt es etwas weniger.

Wer sich für eine Photovoltaikanlage entschließt, sollte Dachsanierungen vorher durchführen, riet der Fachmann. Zwar benötige die Anlage keine Wartung, jedoch halte der Wechselrichter keine zehn Jahre und man sollte auf jeden Fall eine Garantieverlängerung abschließen. Außerdem ist eine Versicherung gegen Hagel, Sturm und Diebstahl – der häufigsten Ursache von Versicherungsfällen – ratsam.

P. Tränkel

Artikel vom 28.01.2009
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