Gedenkfeier für »Weiße Rose«

SPD legt Kranz nieder

Giesing · Die SPD in Giesing-Sendling-Harlaching und die Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten gedenken der Hinrichtung der Geschwister Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst.

Am Sonntag, 4. März, legen die Sozialdemokraten auf dem Friedhof am Perlacher Forst einen Kranz nieder. Zum Gedenken spricht der Vorsitzende der Gewerkschaft ÖTV Bayern, Michael Wendl. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Schwanseeplatz vor dem Friedhof. Am 22. Februar 1943 wurden die Mitglieder der „Weißen Rose“ hingerichtet. Im Widerspruch gegen den Nationalsozialismus hatten sie am 18. Februar 1943 an der Münchner Universität Flugblätter verteilt. Sie wurden verhaftet und vier Tage später getötet. Die SPD lädt seit langem zu einer Gedenkstunde an den Gräbern auf dem Giesinger Friedhof ein. Der Hinrichtungstag jährt sich in diesem Jahr zum 58. Mal.

„Für uns ist und bleibt es eine gesellschaftliche Aufgabe, der Opfer des Naziregimes zu gedenken und an den Widerstand gegen die Diktatur zu erinnern.“, stellt die SPD-Kreisvorsitzende Adelheid Rupp fest. „Gerade heute, wo rechtsextreme Horden auch in unserer Stadt zuschlagen, muss die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen wachgehalten werden.“

Wenige Tage nach den Geschwistern Scholl und Christoph Probst wurden weitere Mitglieder der „Weißen Rose“ hingerichtet: Alexander Schmorell. Wilhelm Graf und Professor Kurt Huber. Das Grab von Alexander Schmorell befindet sich ebenfalls auf dem Friedhof am Perlacher Forst. Wilhelm Grafs Leichnam wurde nach 1945 in das Grab seiner Familie nach Saarbrücken überführt. Professor Huber ist auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt.

Noch am 29. Januar 1945 wurde Hans Leipelt von den Nationalsozialisten ermordet. Er hatte gemeinsam mit Marie-Luise Schulze-Jahn, heute Vize-Vorsitzende der „Weiße-Rose-Stiftung“, die Flugblattaktion fortgeführt. Unter der Überschrift „Und ihr Geist lebt trotzdem weiter“ verbreiteten sie das sechste und letzte Flugblatt der „Weißen Rose“. Dieses kam über Umwege nach Großbritannien. Im November 1943 warfen es britische Flugzeuge tausendfach über Norddeutschland ab. Schultze-Jahn wurde 1944 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.

Artikel vom 28.02.2001
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