Der Verein »Freunde Further Naturbad« sucht Helfer

Oberhaching · Badespaß in Aussicht gestellt

Bürgermeister Stefan Schelle simulierte schon jetzt enormen Badespaß im neuen Bad. Foto: Pietsch

Bürgermeister Stefan Schelle simulierte schon jetzt enormen Badespaß im neuen Bad. Foto: Pietsch

Oberhaching · Noch ist alles ruhig. Die Sonne spiegelt sich auf der dicken Eisschicht in den Schwimmbecken, das Gras auf den Liegewiesen ist gefroren. Beim Anblick des neu errichteten Naturbades in Furth denkt man bei diesen Temperaturen sicherlich eher an Schlittschuhlaufen als an ausgelassenen Badespaß.

Doch das muss sich jetzt schnell ändern, erklärt Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle: »Wir müssen jetzt die Menschen begeistern«! Im Mai soll das Bad offiziell für Besucher geöffnet werden und bis dahin gibt es noch viel zu tun. Zwar ist das Bad selbst fast fertig – Becken, Sprungturm, Liegewiese und Kiosk warten auf ihren Einsatz – aber nun müssen sich die Menschen finden, die das Bad mit Leben erfüllen. Denn die Oberhachinger haben sich für ihr Bad ein besonderes Konzept einfallen lassen: Das Further Naturbad wird zwar von öffentlicher Hand gebaut, soll aber von dem extra dafür gegründeten Verein »Freunde Further Bad e.V.« betrieben werden. Damit nimmt die Gemeinde eine Abkürzung im Vergleich zu anderen Kommunen, die versuchen selbst ein Bad zu betreiben und damit scheitern, so Schelle. Bei drohender Schließung dieser Bäder formieren sich dann oft Vereine um den Betrieb weiter zu ermöglichen, erklärt er. Das Scheitern lassen die Oberhachinger lieber aus und versuchen es gleich mit dem Verein. »Das bietet viele Chancen, bedingt aber auch, dass sich die Bürger engagieren«, mahnt der Bürgermeister.

Günstige Eintrittspreise und attraktive Öffnungszeiten können nur gehalten werden, wenn viele aktive Ehrenamtliche im Verein mitmachen. Dafür können die Mitglieder dann auch Badefreuden zum Sonderpreis und sogar außerhalb der Öffnungszeiten genießen. Die Jahreskarte für Vereinsmitglieder soll inklusive Mitgliedsbeitrag für Einzelpersonen etwa 50 Euro pro Jahr kosten, für Familien zirka 70 Euro. Nicht-Mitglieder sollen etwa 20 Euro mehr bezahlen. Mit einer eigenen Chipkarte können die Mitglieder dann auch außerhalb der Öffnungszeiten zum Baden gehen. Möglichkeiten zum Mitarbeiten gibt es genug: Ob Rasen mähen und Büsche schneiden, Werbung und Mitgliederpflege, Öffnungs- und Schließdienst, Kasse oder Technik, jede Hilfe ist willkommen. Personelle Unterstützung bekommt der Verein durch drei oder vier von der Gemeinde angestellte hauptamtliche Mitarbeiter. Bisher wurden bereits eine Schwimmmeisterin eingestellt und Betreiber für den Kiosk verpflichtet. Auch der Reinigungsdienst wird durch die Gemeinde professionell vergeben. Damit der Start im Mai reibungslos klappt, rühren Gemeinde und Verein jetzt fleißig die Werbetrommel: Mit Flyern, Internetauftritt und Infoveranstaltungen sollen die Bürger in den nächsten Wochen und Monaten für ihr neues Bad begeistert werden.

Die bisherige Resonanz lässt hoffen, dass das Konzept aufgeht. In den letzten Wochen wuchs der Verein bereits auf etwa 100 Mitglieder, zur ersten Infoveranstaltung Mitte Januar kamen zirka 120 interessierte Bürger. Die Stimmung auf der Veranstaltung war bombig, berichtete Alexander Maierhöfer, persönlicher Referent des Bürgermeisters. Die Leute waren aufgeschlossen mitzumachen, viele gaben auch gleich ihren Mitgliedsantrag ab und meldeten sich bei den verschiedenen Arbeitsgruppen. Im Verein hat man jetzt alle Hände voll zu tun, um den Saisonstart vorzubereiten: Die Einen erstellen Checklisten für den Öffnungs- und Schließdienst, die Anderen lassen sich in die technischen Geräte einweisen, die Dritten belegen Rettungsschwimmkurse. Bevor sich die ersten Badegäste in die Fluten stürzen können, müssen dann nur noch die tierischen Besucher entfernt werden. Die sich in den naturnahen Becken tummelnden Karp-fen, Weißfische, Raubforellen und Hechte werden bei einem Preisfischen im April abgefischt.

Andrea Pietsch

Artikel vom 21.01.2009
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