Eisrettungsübung der Wasserwacht am Heimstettner See

Heimstetten · Aufklärungsaktion: Gefahren auf dem Eis

Vor großem Publikum zeigte die Wasserwacht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, falls Personen auf einer Eisfläche einbrechen.Foto: Wasserwacht

Vor großem Publikum zeigte die Wasserwacht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, falls Personen auf einer Eisfläche einbrechen.Foto: Wasserwacht

Heimstetten · Auf großes Interesse stieß am Sonntag eine Demonstration der Kreiswasserwacht München in Zusammenarbeit mit der Wasserwacht Ortsgruppe Feldkirchen am Heimstettner See. Vor großem Publikum zeigte die Wasserwacht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, falls Personen auf einer Eisfläche einbrechen.

Alleine in den vergangenen Wochen wurden 19 Unfälle durch eingebrochene Personen an den bayerischen Seen gemeldet – einer davon mit tödlichem Ausgang.

Um in solchen Fällen schnell und professionell zu reagieren, hielt die Wasserwacht am Heimstettner See, unterstützt von der Schnelleinsatzgruppe SEG Ost vor zahlreichen interessierten Passanten eine Eisrettungsübung ab.

Bereits wenige Minuten, nachdem ein Mensch im Eis eingebrochen ist, werden seine Gliedmaßen durch die Kälte steif und fangen an zu schmerzen. Der Versuch einer Selbstrettung wird dadurch fast unmöglich. Martin Gärtner erklärte dem anwesenden Publikum zu den ersten beiden Demonstrationen, wie sich eine Person selbst aus einem Eisloch retten kann und welche Maßnahmen Helfer ergreifen sollten, um einer eingebrochenen Person zu helfen. Wichtig sei vor allem, dem Verunglückten niemals die Hand zu reichen, sondern ihm einen Gegenstand entgegenzuhalten. Vor jeglichem Eingreifen bzw. Versuch den Menschen zu retten, ist unbedingt sofort ein Notruf an die Rufnummer 112 oder 110 abzusetzen!

Was nach einer Alarmierung »Person ins Eis eingebrochen« passiert, demonstrierte die Wasserwacht Feldkirchen.

Beim Übungsszenario 3 begaben sich drei Wasserretter mit einem Eisrettungsschlitten auf das Eis, während der Schlitten von Kollegen am Ufer durch ein Seil gesichert wurde. So retteten die geschulten Helfer die im Wasser befindliche Person unter Gewährleistung der eigenen Sicherheit und übergaben den Verunglückten anschließend nach einer Erstversorgung zur weiteren medizinischen Behandlung an den Rettungsdienst.

Das im Osten des Landkreises München am Heimstettner See befindliche Einsatzfahrzeug der SEG (Schnelleinsatzgruppe) übernahm den vierten Einsatz (Langwieder See – SEG West). Befindet sich eine Person bereits unter der Eisschicht, kommen Rettungstaucher zum Einsatz, die sich bereits während der maximal fünfminütigen Anfahrtszeit für den Einsatz vorbereiten. Das bei der Rettungsübung anwesende Publikum konnte verfolgen, wie die Taucher eine menschengroße Puppe aus dem Wasser retteten. Ein zweiter Taucher stand für den Notfall bereit und beide wurden von ihren Kollegen durch ein Seil gesichert. Mit einem Trockentauchanzug kann der Eisretter zwischen 15 bis 20 Minuten unter Wasser nach einer verunglückten Person suchen.

Trotz der eindrucksvollen und erfolgreichen Demonstration warnte die Wasserwacht mehrmals alle Zuschauer vor dem Betreten der Eisfläche. Der beste Eigenschutz ist das Befolgen der Hinweis- bzw. Verbotsschilder an den Seen, die ständigen Warnungen der Wasserwacht, der Stadt München und der umliegenden Gemeinden.

Was tun im Notfall?

  • Laut um Hilfe rufen
  • In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät
  • So wenig wie möglich bewegen, um wenig Körpertemperatur zu verlieren
  • Vor jeder Rettungsaktion den Notruf unter der 112 oder 110 absetzen
  • Die eingebrochene Person beruhigen
  • Mit Hilfsmitteln die eingebrochene Person absichern
  • Einem Eingebrochenen niemals die Hand reichen, sondern immer mit Hilfsmitteln arbeiten
  • Wenn möglich einen Eingebrochenen nie alleine versuchen zu retten. Bei mehreren Helfern, den ersten Helfer mit einem Seil sichern.
  • Den Verunfallten an Land in die stabile Seitenlage bringen, beruhigen und vor weiterer Kälte schützen.

Weitere Infos zum Heimstettener See.

Artikel vom 20.01.2009
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