100 Jahre »Solidarität«, Cheerleader-Casting und Sportplatzverhandlungen

Ein Landkreis im sportlichen Fieber

Sind sie zu stark bist du zu schwach: Die Frauen der Feldkirchener »Dynasty Cheers« suchen in sportlicher Hinsicht tatkräftige männliche Unterstützung.

Sind sie zu stark bist du zu schwach: Die Frauen der Feldkirchener »Dynasty Cheers« suchen in sportlicher Hinsicht tatkräftige männliche Unterstützung.

Kaum ist es im zu Ende gehenden Jahr Frühling geworden, waren Sportler mit zweirädriger Ausstattung auf den Straßen im Münchner Nordosten unterwegs. Und zwar sowohl motorisiert als auch kräftig in die Pedale tretend. Die Mitglieder der Abteilung Motorsport des SV Dornach begaben sich ab April nur mit Gottes Segen auf die Straße, um ihre Schutzengel hinsichtlich unfallfreier Fahrt gewogen zu stimmen.

In Aschheim weihte der nigerianische Pfarrer Fabian Eke die zweirädrigen Fahrzeuge. In Unterföhring hat sich, ebenfalls im April, zum zweiten Mal Radsport-Weltelite beim »Unterföhringer Radrennen mit der Internationalen Bayerischen Meisterschaft der Behinderten« getroffen. Die Veranstaltung hat 2008 zum letzten Mal stattgefunden, sie wird in diesem Jahr nicht wiederholt werden.

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»Go for Gold!« hieß das Motto im Juli, als im Münchner Umland Jugendliche zu ihrer dritten eigenen Olympiade antraten. Im Münchner Norden haben die Gemeinden Ismaning und Unterföhring die Wettkämpfe ausgerichtet. Zum sportlichen Kräftemessen in Sachen Taekwondo lud der Verein »Taekwondo und Selbstverteidigung Unterföhring«, Turnen wurde vom TSV Unterföhring ausgerichtet und der SC Immergrün Unterföhring stellte den Nachwuchsschützen seine Schießanlage zur Verfügung. Weniger sportliche Widersacher als die anderen Ausrichter hatten die Ringer des Unterföhringer SC Isaria. Das ist nämlich der einzige Ringer-Verein im Landkreis. Stattdessen hat sich hier der Nachwuchs mit Ringern des Partnervereins Feldkirchen-Westerham und jungen Sportlern aus Polen gemessen.

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Der »Soli«, wie die Mitglieder ihren Ismaninger Sportverein »Solidarität« liebevoll nennen, ist im vergangenen Jahr 100 Jahre alt geworden. Während des Ismaninger Volksfestes im Juli ist der runde Geburtstag ausgiebig begangen worden.

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Der TSV Feldkirchen hat im vergangenen Jahr gleich zweimal für Wirbel gesorgt. Räumlich gesehen platzt der Sportverein nämlich mittlerweile so sehr aus allen Nähten, dass sich die Mitglieder verschiedener Abteilungen die gemeindliche Mehrzweckhalle zur gleichen Zeit teilen müssen. Gemeinde und TSV müssen sich außerdem unter anderem über strittige Punkte im Nutzungsrecht von Erweiterungsflächen der Sportanlage einigen. Wie es mit den Platzsorgen des TSV Feldkirchen weitergeht, ist noch nicht klar. Einig sind sich TSV-Vorsitzende Brigitte Pfaffinger und Rathauschef Werner van der Weck aber, dass Flächen für neue Sportarten und vor allem für Kinder ab zirka zwölf Jahren geschaffen werden müssten. Van der Weck sieht außerdem vor allem den dringenden Bedarf einer neuen Zwei- bis Dreifachturnhalle. Bei der TSV-Vorsitzenden rennt er damit offene Türen ein: »Schließlich kann ich Erwachsene beim Stepp-Aerobic gerade eben so noch stapeln – 40 Kinder, die in einer halben Halle Ball spielen müssen, nicht mehr.«

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Ein wenig gedrückt ist außerdem die Stimmung beim ersten »Real Men Cheer Casting« des TSV Feldkirchen im November in der örtlichen Gemeindehalle gewesen. Denn kein einziger ganzer Kerl fühlte sich scheinbar vom Castingslogan »Bist du Mann genug?« der »Dynasty Cheers«, den Feldkirchener Cheerleadern, angesprochen, um sich mit Vorturnen um einen Platz in der menschlichen Pyramide zu bewerben. Und bei der Männer-Akquise halten es die Cheerleader auch heuer wie mit ihrem Sport: Sie geben nicht auf.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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