Schwabinger Weihnachtsengel 2008: Ampelmann Oskar von der Berliner Straße

Schwabing · Alles sicher im Blick

Schwabinger »Weihnachtsengel« 2008: Oskar Plangger begleitet seit zwölf Jahren Schulkinder sicher über die Straße, »eine Institution«, so Jolanda Schulte-Werning (l.), Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule Fröttmaninger Straße.F.: ko

Schwabinger »Weihnachtsengel« 2008: Oskar Plangger begleitet seit zwölf Jahren Schulkinder sicher über die Straße, »eine Institution«, so Jolanda Schulte-Werning (l.), Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule Fröttmaninger Straße.F.: ko

Schwabing · Es ist noch stockfinster an diesem Dezembermorgen in Schwabing. Dick eingemummte Schulkinder machen sich ein wenig verschlafen auf ihren Weg zur Schule. Dass sie sicher dort ankommen, darüber wacht am Zebrastreifen an der Berliner Straße Schulweghelfer Oskar Plangger, im Viertel besser bekannt als »Oskar, der Ampelmann«, ein Spitzname, den der Schulweghelfer gerne hört.

Für die Kinder, die Oskar Plangger seit nunmehr zwölf Jahren bei Wind und Wetter über die Straße in Richtung Grundschule an der Fröttmaninger Straße geleitet, ist er wohl so etwas wie ein Sicherheitsengel.

Weiterer Artikel zum Schulweghelfer Oskar Plangger

Für die »Schwabinger Seiten« ist er für so viel ehrenamtliches Engagement der »Weihnachtsengel 2008«. Übergeben wurde die Auszeichnung denn auch direkt bei Planggers Wirkungsfeld: Am Zebrastreifen, im zitronengelben Allwetteranzug und mit Münchner Kindl-Schirmmütze, nahm Oskar Plangger den weiß-goldenen Porzellanengel gerührt in Empfang. Dabei hat er freilich jederzeit seine Schützlinge im Auge behalten. Denn seine Aufgabe nimmt er sehr ernst. Kinder auf dem Fahrrad müssen beim Überqueren der Straße absteigen und sich vorher mit der Fahrradklingel bemerkbar machen. Fußgänger können ihn für sicheres Geleit von der anderen Straßenseite aus rufen. Alle Kinder kennt der Schulweghelfer persönlich und fast alle auch mit Namen. Und er behält die Übersicht, wer von seinen Kleinen auf dem Weg zur Schule »schon durch ist«. Damit der »Ampelmann« Bescheid weiß, wenn ein Kind mal nicht kommt, weil es zum Beispiel krank ist, können ihn die Eltern jederzeit anrufen. Plangger verteilt zu diesem Zweck Visitenkarten mit seinem Konterfei und seiner Handynummer. Die Kärtchen sind schön gestaltet und zur jeweiligen Saison passend, zur Zeit mit Weihnachtsmotiven. Die Visitenkarten entwirft Oskar Plangger selber, Fotobearbeitung am Computer ist nämlich sein zweites großes Hobby. Ansonsten ist er mit Leib und Seele Schulweghelfer.

»Ich mag Kinder.« Kunststück, schließlich hat der »Ampelmann« selbst fünf Kinder, zehn Enkel und sogar schon zwei Urenkel. Wenn Frühaufsteher Plangger am Zebrastreifen steht, gefällt ihm vor allem der soziale Kontakt bei seiner Arbeit und er merkt, dass ihm die viele frische Luft gut tut. »Muss ich in den Ferien mal nicht raus, geht mir das richtig ab.«

Oskar Plangger ist morgens und mittags das Markenzeichen der Berliner Straße, auch für die Eltern der Schulkinder. »Neue Mütter lernen Herrn Plangger als Oskar kennen, er ist eine Institution«, sagt Jolanda Schulte-Werning, die Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule an der Fröttmaningerstraße. Sie selbst kennt Oskar Plangger seit acht Jahren, mittlerweile bringt der »Ampelmann« ihr viertes und jüngstes Kind Hanna sicher über die Straße. Die Elternbeiratsvorsitzende findet es besonders schön, dass gerade Oskar Plangger zum »Weihnachtsengel« auserkoren wurde: »Er hat es wirklich verdient.« Ihr ist die Arbeit Planggers auch Beweis dafür, dass es in einer Großstadt »freundschaftlich und familiär« zugehen könne. Für den »Ampelmann« soll das noch einige Zeit so bleiben. Er möchte »so lange der liebe Gott mich lässt«, mindestens aber die nächsten zehn Jahre die Kinder sicher über die Berliner Straße begleiten. K. Ossoinig

Artikel vom 22.12.2008
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