Gerda-Eisgruber-Gedächtnispreis geht an Janina Zuschrott aus Poing

Poing · Gelebte Nächstenliebe

Der mit 1000 Euro dotierte Gerda-Eisgruber-Gedächtnispreis ging in diesem Jahr an Janina Zuschrott (Mitte). Geehrt wurde sie am Sonntag von Altbürgermeister Rainer Lauterbach (li) und Günther Eisgruber (re). 	Foto: pt

Der mit 1000 Euro dotierte Gerda-Eisgruber-Gedächtnispreis ging in diesem Jahr an Janina Zuschrott (Mitte). Geehrt wurde sie am Sonntag von Altbürgermeister Rainer Lauterbach (li) und Günther Eisgruber (re). Foto: pt

Poing · »Frau Zuschrott pflegt Nächstenliebe in besonderer Weise«, sagte Günther Eisgruber am Sonntag im katholischen Pfarrheim Rupert Mayer. Deshalb sei die Entscheidung der 62-jährigen Ehrenamtlichen dieses Jahr den Gerda-Eisgruber-Gedächtnispreis zu verleihen, leicht gefallen.

Vor zwei Jahren hatte der Poinger Günther Eisgruber den mit 1.000 Euro dotierten Gedächtnispreis ins Leben gerufen, als Erinnerung an seine Frau, die im Oktober 2005 verstorben war. Sie war eine Frau, »die sich zu Lebzeiten äußerst engagiert notleidenden und bedürftigen Menschen angenommen hat«, so Altbürgermeister Rainer Lauterbach, der auch die Laudatio bei der feierlichen Übergabe hielt. Gerda Eisgrubers großes Herz habe auch herrenlosen Tieren gegolten, wobei insbesondere Katzen zu ihren erklärten Lieblingen gezählt hätten. Das Anliegen von Günther Eisgruber sei es deshalb, Mitbürger zu ehren und auszuzeichnen, die selbstlos und uneigennützig – noch dazu meist im Vorborgenen – ihren Mitmenschen in Notsituationen beistehen, so Lauterbach.

Für das Auswahlverfahren hat Eisgruber ein Gremium von fünf Personen zusammengestellt, die gemeinsam entscheiden. Zu diesen gehören neben Lauterbach und Eisgruber auch die beiden Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirche sowie Barbara Vergeiner. Die Vorschläge kommen aus der Bevölkerung, entschieden wird in geheimer Abstimmung. Nach Edith Bittner ist die Wahl in diesem Jahr auf Janina Zuschrott gefallen – einer Ehrenamtlichen wie sie im Buche steht. Die gebürtige Herrschingerin hat bis zu ihrem Umzug nach Poing in München gearbeitet, etwa bei den SOS-Kinderdörfern sowie als Angestellte in einem Buchverlag.

Seit zehn Jahren ist sie Poinger Bürgerin und »fühle sich hier gut aufgehoben«, so erzählt Janina Zuschrott. Neben dem Beruf als Bürokauffrau spielt das Ehrenamt eine wichtige Rolle in ihrem Leben. »Es macht mir Spaß, aber vor allem habe ich festgestellt, wie wichtig diese Arbeit ist«, bekennt sie.

Die Liste ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang. So hat sie vier Jahre lang bei der Poinger Tafel mitgearbeitet – ehrenamtlich, also unentgeltlich. Im März 2004 hat sie in Abstimmung mit der Gemeinde Poing die »Freiwilligen Agentur« mit aus der Taufe gehoben, wo sie sich noch immer jede Woche vier Stunden engagiert. »Dies ist eine soziale Einrichtung, bei der man unbürokratische Hilfe für Dienstleistungen der unterschiedlichsten Art erhält«, sagt Lauterbach. Einzigartig im Landkreis ist auch die »Poinger Nachbarschaftshilfe«, die Janina Zuschrott seit vier Jahren leitet. 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen sorgen sich pro Jahr mit etwa 100 Einsätzen darum, dass Hilfsbedürftige schnell und zuverlässig Unterstützung erhalten, wo es nötig ist und das wiederum zum Null- Tarif. Petra Tränkel

Artikel vom 16.12.2008
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