In Abwesenheit von Wrigley springen Schymainski und Jann als Goalgetter ein

Torschützenlotterie beim EHC

Wenn der EHC gewinnt, ist das immer auch eine Gaudi. Die Mannschaft feiert ausgelassen, wie nach dem Spiel gegen die Lausitzer Füchse.  Foto: Heike Feiner

Wenn der EHC gewinnt, ist das immer auch eine Gaudi. Die Mannschaft feiert ausgelassen, wie nach dem Spiel gegen die Lausitzer Füchse. Foto: Heike Feiner

Die EHC-Fans werden von ihrer Mannschaft in der vorweihnachtlichen Zeit wahrlich verwöhnt. Wieder gab es fünf Punkte an einem Wochenende zu bejubeln. Nach dem Sieg in Dresden (3:2 n.P.) am Freitag wiederholten die Mannen von Trainer Pat Cortina ihr Schützenfest von Landshut und fegten die Lausitzer Füchse am zweiten Advent mit 7:3 vom Eis, diesmal vor eigenem Publikum. Dementsprechend ausgelassen wurde hinterher auch gefeiert. Ersatztorhüter Peter Holmgren, der erstmals für etwas mehr als fünf Minuten zum Einsatz gekommen war, musste das obligatorische »Humba« anstimmen. Bei der anschließenden Raupe durfte Brandon Dietrichs Sohn auf dem Rücken von Martin Schymainski »mitreiten«.

Von Jan Lüdeke

Holmgren und Schymainski waren zwei, die ganz besonders im Vordergrund standen. Der Schwede Holmgren wegen seiner besagten Premiere, bei der er leider zwei Gegentreffer hinnehmen musste, und Schymainski, weil er seine ansteigende Form der letzten Wochen mit seinem ersten Doppelpack für den EHC krönte. Während am Saisonanfang die Torschützen fast immer nur Wrigley, Gyori und Co. hießen, ist mittlerweile fast das gesamte Team torgefährlich. »Genau das macht uns so stark«, ist sich Manager Christian Winkler sicher. Auch Mario Jann trug sich zweifach in die Torschützenliste ein.

Schymainski ist ebenfalls der Meinung, dass gerade die Tiefe des Kaders das große Plus der Münchner ist. Gegen die Lausitzer Füchse mussten Kapitän Chris Bahen, Mark Heatley (beide Schulter), David Wrigley (Knöchel) und Benjamin Barz (Gehirnerschütterung) ersetzt werden. »Wir können das alles kompensieren. Andere Teams können solche Lücken nicht füllen«, sagt Schymainski, der eigentlich einen Vertrag beim DEL-Klub Augsburger Panther besitzt und mit einer Förderlizenz für den EHC an den Start geht.

Obwohl der 22-Jährige in den letzten beiden Spielzeiten immer auf rund 50 Spiele pro Saison in der DEL gekommen ist, hat er in München keine hohen Ansprüche. Einfach nur froh sei er gewesen, als er beim EHC hatte spielen können, denn in Augsburg hatte er zu Beginn der Saison kaum Eiszeit bekommen. Dass es anfangs in München mit dem Toreschießen noch nicht so klappen wollte, macht Schymainski daran fest, dass er unter der Woche in Augsburg trainierte und nur zu den Spielen in München weilte.

In Augsburg wollte der Angreifer auch den Wochenbeginn verbringen. Zwei Tage hatte Pat Cortina seiner Mannschaft nach dem Sieg über die Lausitzer Füchse nämlich freigegeben. Eishockeyfreie Zeit, das bedeutet für Schymainski vor allem Entspannen. Kaffeetrinken gehen, in der Sauna relaxen, ein bisschen locker Fahrrad fahren. Und auch ab und an mal eine der vielen Verehrerinnen treffen. »Schymi liebt Frauen und sie lieben ihn. Wir denken, dass wir mit ihm unsere Frauenquote heben«, scherzt Christian Winkler.

Auf der Geschäftsstelle sei am Sonntag gar eine E-Mail eingegangen, in der eine junge Dame ihren größten Weihnachtswunsch geäußert habe: ein persönlich unterschriebenes Autogramm von Martin Schymainski. Der Frauenschwarm schwingt sich langsam aber sicher auch auf zum Publikumsliebling. Die Fans wünschen sich Tore. Und die erzielt Schymainski momentan. Den Autogrammwunsch wird er freilich auch erfüllen.

Ob ein anderes Begehren der Münchner Anhänger ebenfalls in die Tat umgesetzt wird, muss sich noch zeigen. Am 30. Dezember zum Heimspiel gegen die Tölzer Löwen soll mit der Aktion »Volle Hütte« erreicht werden, die Olympia-Eishalle mit 6.256 Zuschauern voll zu kriegen. Dann könnten die Fans den Spieß umdrehen und ihren EHC mal mit so richtig lautstarker Unterstützung verwöhnen.

Artikel vom 09.12.2008
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