Unterschleißheim · »Zweite Heimat« wird zehn Jahre alt

Das »Gleis 1« ist für die Kinder und Jugendlichen Unterschleißheims eine fast perfekte »zweite Heimat«. Foto: ba

Unterschleißheim · Die Jugend war der Stadt schon in den sechziger Jahren wichtig: Am 1. März 1963 richtete sie ein Jugendzentrum ein – lange, bevor so etwas zum Standard wurde. Seinerzeit war das Jugendzentrum – das heutige »Haus der Vereine« – an der Birkenstraße noch am Ortsrand.

Mit der Bebauung und Unterschleißheims Wachstum kamen Probleme. Die Lösung war der Bau eines neuen Jugendzentrums, des »Gleis 1« direkt neben dem Lohhofer Bahnhof. Vom heutigen Mittwoch bis zum Samstag feiert es sein zehnjähriges Bestehen.

Die Probleme mit Nachbarn sind mit dem Gleis 1 Vergangenheit. Vor allem aber blickt Markus Baier, Leiter des pädagogischen Teams, auf nahezu perfekte Bedingungen. Durch das Café im Haus, in dem sich auch Lehrer- und Elternstammtische treffen, funktioniert das Konzept unter dem Titel »Schnittstelle der Generationen«. Baier setzt darauf, dass Erwachsene durch Begegnungen die Jugendlichen besser verstehen können.

Dazu kommt im Gleis 1 ein extrem bunter Mix der Nutzer. Neben den Jugendlichen der Hauptzielgruppe, zwölf bis 20 Jahre, sind in den drei Proberäumen über 20 Bands beheimatet. Die meisten von ihnen träumen von einem märchenhaften Aufstieg wie dem der Gruppe Blumentopf. Diese Band fing auch im Unterschleißheimer Jugendzentrum an und ist heute deutschlandweit eine große Nummer. Cajus, Schu und Roger von Blumentopf kommen auch am Samstag, 29. November, zu der großen Geburtstagsparty des Gleis 1. Karten zum Preis von 10 Euro für dieses Highlight der Jubiläumswoche sind im Gleis 1 erhältlich.

Im Gleis 1 sind die jüngsten Besucher die des Musikgartens für null bis zwei Jahre junge Kinder. Aber auch die Cheerleader, »Blue Candy Girls« oder die Garde samt Teeniegarde des Unterschleißheimer Faschingsclubs haben in dem Gebäude ihren »Übungsstützpunkt«. Die Reihe der Nutzer führt bis zu den »Jazzopas«.

»Unterschleißheim ist eine sehr soziale Stadt«, sagt Markus Baier mit Blick auf das nach zehn Jahren noch immer moderne, attraktive und vor allem durch seine Nutzer lebendige Gebäude, bei dessen Gestaltung die Pädagogen mitreden durften – mit dem Ergebnis sehr guter Jugendarbeit in den letzten zehn Jahren.

Das alles wird vom heutigen Mittwoch bis zum Samstag mit einem großen Programm gefeiert. Zu der Eröffnung der Ausstellung »Zehn Jahre Gleis 1« am heutigen Mittwoch, der auch »Tag der offenen Tür« ist, kommen ab 20 Uhr »Fanfare Imperial Kikiristan«. Am morgigen Donnerstag tritt ab 20 Uhr das Impro-Theater »Tatwort« im Wettstreit mit dem COG-Theater auf; der Eintritt kostet fünf Euro. Am Freitag spielen um 20 Uhr »The Jumpin’ Jacks« mit ihrem »Special Guest« »Abstellgleis«, der Teamband des Gleis 1; hierfür kostet der Eintritt zehn, ermäßigt fünf Euro. Am Samstag schließlich gibt es ab 20.30 Uhr das große Jubiläumskonzert mit Bienenstich, Les Babacools sowie Cajus, Schu und Roger von Blumentopf – zum Jubiläums-Ticketpreis von zehn Euro. Nico Bauer

Artikel vom 25.11.2008
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