Leiterin des SOS-Beratungs- und Familienzentrums hört nach über 31 Jahren auf

Berg am Laim · Jüngere ans Ruder lassen

Gar nicht traurig: Elfriede Seus-Seberich bei ihrer Verabschiedung mit Reinhold Bauer (l.), geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins SOS-Kinderdorf, und ihren beiden Nachfolgern Michael Balk (2. v. l.) und Bernhard Kühnl. Foto: ko

Gar nicht traurig: Elfriede Seus-Seberich bei ihrer Verabschiedung mit Reinhold Bauer (l.), geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins SOS-Kinderdorf, und ihren beiden Nachfolgern Michael Balk (2. v. l.) und Bernhard Kühnl. Foto: ko

Berg am Laim · Für Elfriede Seus-Seberich, bisherige Leiterin des SOS-Beratungs- und Familienzentrums ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Über 31 Jahre lang stand sie dem Verbund verschiedener Familienhilfen in den Stadtteilen Berg am Laim, Trudering, Messestadt und Riem vor. Nun sollten Jüngere das Ruder vor allem in Sachen wachsende Kinderarmut übernehmen, sagte Seus-Seberich bei ihrer Verabschiedung am vergangenen Freitag im Beratungszentrum an der St.-Michael-Straße in Berg am Laim.

Traurig über ihr Ausscheiden Ende November in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ist die Diplom-Psychologin gar nicht. »Jetzt fühle ich mich noch fit genug, um mein Leben zu genießen.« Reiten ist ihr großes Steckenpferd. Gemeinsam mit ihrem Mann wird sie dann mehr Zeit diesem Hobby widmen. Vorher sei aber erst einmal »Winterschlaf« angesagt, denn die Arbeit in der stark gewachsenen sozialen Einrichtung hat Elfriede Seus-Seberich doch sehr in Anspruch genommen.

Aus dem Familienzentrum Neuperlach, das im Jahr 1977 entstand und neben Seus-Seberich damals zwei weitere Mitarbeiter hatte, wurde bis heute die Einrichtung mit 24 fest angestellten Mitarbeitern und rund 30 Honorarkräften, ehrenamtlichen Helfern und Praktikanten. Der Verbund verschiedener Familienhilfen arbeitet stadtteilorientiert und verschafft den Familien, die die Unterstützung des Zentrums in Anspruch nehmen wollen, den Vorteil kurzer Wege. Dies ist ein wichtiger Aspekt für den früheren Leiter der Sozialpädagogischen Tagesgruppen des Christophorus-Schulvereins München, Michael Balk, der die Nachfolge von Elfriede Seus-Seberich als Leiter der Gesamteinrichtung antritt:

»Direkt vor Ort präsent sein und die Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen, die sich im Stadtteil auskennen.« So stellt Balk sich die Arbeit vor, etwa in der neuen Außenstelle an der Astrid-Lindgren-Straße in der Messestadt Riem, die voraussichtlich im kommenden Jahr eröffnet werden soll. Bernhard Kühnl, langjähriger Mitarbeiter des SOS-Beratungs- und Familienzentrums, übernimmt nun die Leitung der Erziehungsberatungsstelle. Seine Aufgabe sieht er dabei vor allem darin, bestehende Angebote weiter zu führen und neue Offerten, speziell zugeschnitten auf die Familien im jeweiligen Stadtteil, aufzunehmen.

Die Erziehungsberatungsstelle ist zuständig für die Stadtteile Berg am Laim und Trudering-Riem. Es gibt im sozialen Verbund des SOS-Beratungs- und Familienzentrums außerdem das Familienzentrum in Berg am Laim sowie Beratungsprojekte für sozial benachteiligte Familien und Migranten. Darüber hinaus setzt die Einrichtung unter anderem einen psychologischen Krippenfachdienst für derzeit sieben Krippen ein und erarbeitet und erprobt momentan ein flächendeckendes Hausbesuchsprojekt »Willkommen in der Messestadt«, um dort benachteiligte Familien zu unterstützen.

K. Ossoinig

Artikel vom 18.11.2008
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