2009: Schwache Entwicklungen am Arbeitsmarkt erwartet

München – Aufschwung geht zu Ende

München – Im Zuge der Rezession wird die Arbeitslosigkeit in Deutschland nach Ansicht der Wirtschaftsweisen wieder steigen. „Mit dem Jahreswechsel geht der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt zu Ende“, heißt es im Jahresgutachten des Sachverständigenrats, das vergangenen Mittwoch, 12. November, veröffentlicht wurde.

Im Jahresdurchschnitt werde die Zahl der registrierten Arbeitslosen 2009 um rund 35.000 auf 3,3 Millionen klettern. Die Zahl der Erwerbstätigen sinke im Jahresverlauf deutlich. Die Arbeitslosenquote werde von 7,8 auf 7,9 Prozent zulegen. Damit hätte der kräftige Abschwung auch den Arbeitsmarkt erreicht. Noch im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit etwa 16 Jahren unter die Marke von drei Millionen gerutscht. Üblicherweise läuft die Entwicklung der Beschäftigung der Konjunktur etwas hinterher.

Trotz der schwachen Entwicklung am Arbeitsmarkt erwarten die Wirtschaftsweisen, dass die Deutschen ihre Ausgaben 2009 erstmals seit drei Jahren wieder erhöhen. Denn die Verbraucher könnten auf steigende Reallöhne und mehr Sozialleistungen des Staates setzen. Nach einem Rückgang des privaten Konsums von 0,3 Prozent in diesem Jahr dürfte es im kommenden Jahr ein Plus von 0,4 Prozent geben. Hatte 2008 die höhere Inflation die Kauflaune noch gedrückt, dürfte diese Konsumhürde bald wegfallen. Im Schnitt werden die Verbraucherpreise 2009 nur noch um 2,1 Prozent anziehen, wie die Forscher voraussagen.

Für den Arbeitsmarkt regt der Sachverständigenrat ein Reformpaket an. Demnach sollten etwa betriebsbedingte Kündigungen allgemein zulässig sein, falls vorher eine verbindliche Abfindungsregelung getroffen wurde. Zudem lehnen die Wirtschaftsweisen Mindestlöhne ab und plädieren statt dessen eher für ein Kombilohnmodell, das in die Mindesteinkommenssicherung der Hartz IV-Mittel integriert sein solle.

Artikel vom 13.11.2008
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