Hans-Miehlich-Platz soll endlich schöner werden

Giesing/Harlaching · Mehr Lebensqualität gefordert

Moderatorin Ulla Angermann vom Münchner Forum zwischen zwei wichtigen Protagonisten des Projektes: Roland Zeller vom Münchner Baureferat (l.) und dem BA-Vorsitzenden von Untergiesing-Harlaching, Thomas Schwindel (r.). Foto: Hettich

Moderatorin Ulla Angermann vom Münchner Forum zwischen zwei wichtigen Protagonisten des Projektes: Roland Zeller vom Münchner Baureferat (l.) und dem BA-Vorsitzenden von Untergiesing-Harlaching, Thomas Schwindel (r.). Foto: Hettich

Giesing/Harlaching · Ein völlig überfüllter Saal der Gaststätte Hans-Mielich war in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung des BA deutlicher Gradmesser für die Bedeutung des Themas: es ging um die seit rund zwei Jahrzehnten bestehende Forderung der ansässigen Bürger den Hans-Mielich-Platz endlich zu verschönern.

Um in die Planungen endlich wieder frischen Wind zu blasen, hatte der BA deshalb einmal mehr Vertreter der städtischen Referate eingeladen. »Die Bürger vor Ort wollen einfach keinen Wischiwaschi-Kurs und kein Gewürge in der Sache mehr«, begründete BA-Vize und Initiativ-Sprecherin Melly Kieweg die neuerlichen Bestrebungen.

Trotz drangvoller Enge durften die vielen Anwesenden dann auch durchaus Positives vernehmen. Denn laut Roland Zeller aus dem städtischen Baureferat will die Stadt die seit längerer Zeit ruhenden Planungen wieder »entschieden angehen« und spätestens im kommenden Frühjahr die Weichen auf eine umfangreiche, wohl rund 2,25 Millionen Euro teuere Neugestaltung des Areals stellen.

Die Vorzeichen stehen günstig. Denn im städtischen Mehrjahresinvestitionsplan (MIP) ist der Hans-Mielich-Platz beim Ranking wichtiger städtebaulicher Projekte für das kommende Jahr wieder in die Liste eins eingetragen. Zudem scheint sich eine weitere, mit der gewünschten Platzverschönerung eng verknüpfte Problemfrage endlich zu lösen: analog zu einem einmütigen Beschluss des örtlichen BAs scheint sich nun auch bei Stadt der Gedanke durchzusetzen, vor Ort auf eine Tiefgarage verzichten zu können - deren Bau ansonsten das Projekt noch schwieriger und wohl endgültig unrealisierbar gemacht hätte.

Christine Weiss-Hiller aus dem Planungsreferat jedenfalls setzte deutlich auf die Karte »Parkraummanagement« statt Tiefgarage. Roland Zeller vom Baureferat geht mit dieser Einschätzung konform und gab sich sogar noch konkreter. »Wir werden den Stadtrat um den Planungsauftrag bitten!«, so Zeller. Laut Einschätzung der Beteiligten könnte der Stadtrat bereits im Dezember das Langzeit-Thema erneut auf die Agenda hieven – die endgültige Entscheidung würde dann wohl im kommenden Frühjahr fallen. Doch bei den Zeitabläufen gibt man sich von allen Seiten weiterhin auffällig bedeckt. Bürgerfragen nach einem konkreten Realisierungszeitpunkt will Zeller derzeit nicht beantworten. »Das wäre unseriös« – so der Stadtabgesandte.

Und auch vonseiten der in der Sache multiaktiven Melly Kieweg gibt es derzeit nur ein Schulterzucken bei dieser Frage: »wann eine Umsetzung tatsächlich erfolgt«, so die Initiativsprecherin, »kann derzeit niemand sagen«. Doch sie gibt sich kämpferisch: »Zeit wird’s auf alle Fälle – allein schon mit Blick auf den Umstand, dass der Hans-Mielich-Platz stadtweit auf einer Liste der unattraktivsten Plätze gleich hinter dem Ratzinger-Platz auf Rang zwei liegt«. Den positiven Fall einer Realisierung vorausgesetzt – wie soll ein runderneuerter Hans-Mielich-Platz dann überhaupt aussehen? Zentrales Thema soll das Ausbremsen des Durchgangsverkehrs vor Ort sein.

Anstelle des heute noch unübersichtlichen Trassennetzes soll es dann nur noch eine abgepollerte Zufahrtszone entlang der Rondell-Passage am Platz geben – für Feuerwehr, Rettungsdienste, Müllabfuhr und die Anlieger. Anstelle der Straße soll eine großzügige Grünflächenerweiterung stattfinden. »Wir wollen hier einen Treffpunkt für alle Generationen, mit Spielbereich für die Kinder und Aufenthaltsqualität auch für ältere Menschen«, erzählt Kieweg.

Zudem hat die Schachabteilung des FC Bayern bereits die Finanzierung einer Frei-Schachfläche in Aussicht gestellt, sollte die Platzverschönerung realisiert werden. »Schon mit dem neuen Maibaumstandort haben die Menschen klar ein Zeichen gesetzt für ihre Forderung nach mehr Aufenthaltsqualiiät«, so die emsige Initiativ-Dame. »Wir möchten endlich einen lebenswerten Hans-Mielich-Platz«, so Kieweg.

Hettich

Artikel vom 12.11.2008
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