Kliniken arbeiten zum Wohl der Patienten zusammen

Neuperlach/Harlaching · Geballte Kompetenz gegen Krebs

Die Verantwortlichen des neuen Tumorzentrums München Süd mit Chefarzt Meinolf Karthaus (3. v. l.). Unterstützt wird Karthaus an der Spitze des Zentrums durch die beiden Standortleiter Ludwig Lutz (2. v. r.) und Konrad Nibler (3.v. r.). Foto: Kirsten Ossoi

Die Verantwortlichen des neuen Tumorzentrums München Süd mit Chefarzt Meinolf Karthaus (3. v. l.). Unterstützt wird Karthaus an der Spitze des Zentrums durch die beiden Standortleiter Ludwig Lutz (2. v. r.) und Konrad Nibler (3.v. r.). Foto: Kirsten Ossoi

Neuperlach/Harlaching · Krebspatienten im Münchner Süden können seit einigen Wochen auf ein medizinisches Komplettpaket zugreifen. Innerhalb des Städtischen Klinikums München gibt es seit Oktober das standortübergreifende »Tumorzentrum München Süd«.

Gebildet wird es von der Harlachinger Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und der Neuperlacher Klinik für Hämatologie und Onkologie. Ziel des Zusammenschlusses: Verbesserung von Prophylaxe, Früherkennung, Diagnostik und Therapie in Zusammenarbeit mit Bereichen der Nachsorge von Krebserkrankungen durch gemeinsame vernetzte Betreuung. Die medizinische Versorgung steht dabei im Mittelpunkt, an beiden Standorten gibt es ein Angebot für alle Krebserkrankungen. Die »interdisziplinäre Zusammenarbeit« verhelfe den Patienten durch die »Masse an Erfahrung, die in beiden Kliniken in hohem Prozentsatz vorhanden ist«, dazu, länger zu überleben, sagt Meinolf Karthaus, Chefarzt des neuen Zentrums.

Bei einer Pressekonferenz stellten er und die Verantwortlichen beider Kliniken am vergangenen Mittwoch das Konzept der Kooperation vor. So werden beide Krankenhäuser fachliche Schwerpunkte konzeptionell und organisatorisch schärfen. Neben etablierten und standardisierten Behandlungen werden innovative Therapien innerhalb von klinischen Studien angeboten. Beide Krankenhäuser haben im vergangenen Jahr Organzentren für die Behandlung einzelner Tumore eingerichtet: in Neuperlach ein Darmzentrum, in Harlaching ein Brustzentrum. Die Patienten werden neben gängigen onkologischen Behandlungsmethoden, die durch die Vernetzung auch verbessert werden, an beiden Standorten auch »palliativmedizinisch« betreut. Es wird also Sorge getragen bei Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Als Hauptziel wird dabei die Lebensqualität aufrecht erhalten. Hierfür gibt es ein Behandlungskonzept, bei dem Sozialarbeit, Seelsorge, Psychoonkologen und Physiotherapeuten eng mit ambulanten Diensten zusammenarbeiten.

Ein fachlicher Erfahrungsaustausch der Ärzte findet einmal wöchentlich bei einer »Tumorkonferenz« statt, während der die Mediziner unter anderem die optimale Behandlung einzelner Patienten abstimmen. Für die Krebskranken wird die Behandlung außerdem so bequem wie möglich gestaltet. »Der Patient bleibt am Ort, es reist stattdessen die Kompetenz, außer es wird eine spezielle medizinische Einrichtung benötigt«, sagt der Arzt Ludwig Lutz, Standortleiter des Tumorzentrums im Klinikum Harlaching. Im Krankenhaus Neuperlach vertritt Dr. Konrad Nibler Chefarzt Karthaus. Das Tumorzentrum München Süd versorgt stationär insgesamt über 5000 und teilstationär über 6000 Behandlungsfälle pro Jahr, es wird außerdem vor- und nachstationäre sowie ambulante medizinische Versorgung angeboten. Damit gehört es zu den größten hämato-onkologischen Versorgungseinrichtungen in Deutschland. Für verschiedene Erkrankungen, wie kolorektale Karzinome oder Mamma-Karzinome, wurden Behandlungspfade erstellt. Ein Ausbau ist hier für 2009 vorgesehen. Die Zertifizierung des Tumorzentrums München Süd als »Cancer Center«, also »Krebszentrum«, wird folgen.

K.O.

Artikel vom 12.11.2008
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