Theaterstück über Olga Benario in der »Schauburg«

Schwabing · Münchner Freiheitskämpferin

Unbekannte Frauenheldin aus Schwabing: Jetzt zeigt die »Schauburg« ein Theaterstück über Olga Benario. Foto: VA

Unbekannte Frauenheldin aus Schwabing: Jetzt zeigt die »Schauburg« ein Theaterstück über Olga Benario. Foto: VA

Schwabing · Die Villa-Waldberta-Stipendiatin Mayra Capovilla inszeniert in der Schauburg »Auf Olga Benario – Eine Münchner Freiheitskämpferin« von Damaris Nübel. Die Premiere findet am Donnerstag, 13. November, um 19.30 Uhr in der Schauburg/Theater der Jugend, Studiobühne, FranzJoseph-Straße 47, statt.

Am 12. Februar 1908 wurde Olga Benario als jüngstes Kind einer jüdischsozialdemokratischen Anwaltsfamilie in München geboren und wuchs in unmittelbarer Nähe der »SchauBurg« auf. Mit 15 Jahren schloss sie sich der Kommunistischen Jugend Schwabing an. Im Alter von 34 Jahren starb sie im Konzentrationslager Bernburg. Dazwischen lagen Jahre der antifaschistischen Arbeit in Berlin und Brasilien, wo jedes Schulkind noch heute im Geschichtsunterricht von ihr hört und eine unzählige Menge Straßen und Schulen nach ihr benannt sind.

Das Stück »Auf Olga Benario!« setzt da ein, als ihr Lebensgefährte Otto Braun in Berlin wegen Hochverrats verhaftet wird. Olga Benario initiiert daraufhin eine spektakuläre Befreiungsaktion aus dem Gefängnis in Moabit und macht zum ersten Mal eine breitere Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Sie muss Deutschland verlassen und findet in Moskau Zuflucht. 1934 wird sie mit Luis Carlos Prestes, einem früheren Hauptmann der Brasilianischen Armee nach Brasilien geschickt, um dort gemeinsam mit ihm die Revolution vorzubereiten. Auf der langen Reise nach Brasilien verlieben sie sich ineinander. Der Putsch vom 27. November 1935 gegen das diktatorische Regime von Vargas scheitert, und Benario und Prestes müssen untertauchen.

1936 werden sie verhaftet und die hochschwangere Olga wird vom Polizeichef Rio de Janeiros an die Gestapo ausgeliefert. Ihre Tochter Anita kommt im Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin zur Welt. Auf internationalen Druck übergibt die Gestapo den Säugling an Olgas Schwiegermutter Leocadia Prestes.

1942 wird Olga Benario in der NS-Tötungsanstalt Bernburg vergast. Vorstellungen sind auch am 13., 17. und 20. November (jeweils 19.30 Uhr), im Dezember voraussichtlich am 2. Dezember (19.30 Uhr), am 3. Dezember (10.30 Uhr und 19.30 Uhr) und am 4. und 5. Dezember (jeweils 10.30 Uhr).

Das Stück dauert zirka 80 Minuten und ist für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Der Eintritt kostet für die Abendveranstaltung 10 Euro, ermäßigt 4 Euro. Weitere Informationen unter www.schauburg.net.

Artikel vom 11.11.2008
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