Der 39-jährige EHC-Stürmer Niklas Hede ist eine Vaterfigur im Lehrjahr bei Pat Cortina

»Ich will nur einer von den Jungs sein«

Für Niklas Hede ist Teamkollege Mike Kompon (re.) einer, »der Spiele entscheiden kann«. Am Wochenende hat er drei Scorer-Punkte erzielt.Foto: RST

Für Niklas Hede ist Teamkollege Mike Kompon (re.) einer, »der Spiele entscheiden kann«. Am Wochenende hat er drei Scorer-Punkte erzielt.Foto: RST

Die Siegesserie des EHC München ist vorerst gestoppt. Dennoch holte das Team von Trainer Pat Cortina am Wochenende erneut vier Punkte, im Spitzen-Derby beim Tabellenzweiten Bad Tölz unterlag man erst in der Verlängerung – durch einen Treffer 15 Sekunden vor Ende der Partie – und nahm so immerhin einen Zähler mit nach Hause. Am Freitag hatte man die Heilbronner Falken mit 3:1 besiegt. Cortina hatte dabei »wieder ein gutes Spiel« gesehen, weil sein Team härter gearbeitet habe als der Gegner. Und sowas liebt der Coach bekanntlich, harte Arbeit.

Von Jan Lüdeke

Cortina betont gerade in den letzten Wochen des Erfolgs aber immer wieder, dass es noch Raum für Verbesserungen gebe. Des Trainers Credo: »Wir müssen bescheiden bleiben. Das ist der Schlüssel.« Einer, der als Sinnbild für die geforderte Bescheidenheit steht, ist Stürmer Niklas Hede. Der 39-Jährige darf als größter Glücksfall unter den vielen Neuzugängen des EHC gesehen werden. Nicht umsonst betonen Cortina und Manager Christian Winkler immer wieder die Wichtigkeit der »Vaterfigur der Mannschaft« (Winkler).

Ein Glücksfall war es auch, dass der Deutsch-Schwede überhaupt nach München gewechselt ist. Eigentlich wollte Hede in Regensburg bleiben, doch der Zweitligist dort ging pleite. Den Ausschlag zum Wechsel gab dann schließlich Pat Cortina. Über den hatte der Stürmer »nur Gutes« gehört. Und da Hede selbst kürzlich seinen Trainerschein erworben hat, ergriff er die Chance, von Cortina lernen zu können.

Hede geht also bei Cortina in die Lehre, seine Mitspieler lernen von ihm. Mal steht der Angreifer gemeinsam mit den erfahrenen Mario Jann und Benjamin Barz auf dem Eis, mal mit Jungspunden wie Martin Buchwieser, Christian Wichert oder Martin Schymainski, im Penalty-Killing auch mal mit einem der Topscorer. Hede besticht dabei durch konzentrierte Arbeit. Sein Wort hat Wert.

In den Münchner Wochenanzeigern spricht Hede über…

… seine Rolle im Team: »Ich will nur einer von den Jungs sein. In der Kabine bin ich vielleicht nicht so laut, aber ich versuche jeden Tag als Beispiel voranzugehen. In dem Sinne, dass ich immer alles gebe.«

… die Rolle der jungen (teils Förderlizenz-)Spieler im Team: »Sie sind sehr wichtig für uns. Bei der hohen Spielfrequenz ist die Auslastung sehr hoch, da ist es wichtig, genügend Alternativen zu haben. Und für die Jungs ist Spielpraxis unabkömmlich. In jungen Jahren hat man eine schwierige Zeit. Entscheidend ist, dass ein junger Spieler die richtige Einstellung mitbringt, dann ist er in jeder Mannschaft wichtig.«

… die Serie von acht Siegen aus den letzten zehn Spielen: »Wir machen keine Zauberdinge, sondern leisten ehrliche Arbeit. Es geht nur so, denn es gibt keine Abkürzungen zum Erfolg. Wir geben einfach immer unser Bestes. Als Eishockeyprofi hast du oft Tage, an denen es einfach nur weh tut, an denen du müde bist. Aber du darfst nie aufgeben.«

… den Beitrag von Mike Kompon (drei Scorerpunkte am Wochenende) an der Serie: »Mike ist einer von vielen in der Mannschaft, die Spiele entscheiden können. Es geht nicht um Einzelne, man muss als Team stark sein. Es kann ja nicht immer alles bei jedem laufen, aber wir versuchen, uns ständig gegenseitig zu helfen. Das ist es, was eine Mannschaft ausmacht.«

… die anstehende Spielpause von zwei Wochen: »Die kommt gelegen, weil wir unsere Akkus aufladen müssen. Wir müssen aber auch gut trainieren, um die nächsten Schritte zu machen. Ein bisschen Ruhe darf natürlich auch sein, vielleicht darf man abends auch mal ein paar Weißbier trinken.«

Artikel vom 03.11.2008
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