Bäume größere CO2-Killer

Vaterstetten · Baum contra Solar

Vaterstetten · Pro oder contra Baum? Mit dieser Frage hat sich der Umweltausschuss jüngst beschäftigt und kam zu der Überzeugung, dass die Baumschutzverordnung weiterhin Vorrang vor der Installation von Solaranlagen hat.

Wie Umweltamtsleiter Wolfgang Kuhn eindrucksvoll anhand eines Fotos vom Turmrestaurant zeigte, ist die Großgemeinde noch immer ein sehr bewaldetes Wohngebiet mit einem sehr alten Baumbestand. Immer wieder muss sich die Gemeindeverwaltung mit Anträgen von Bürgern zur Fällung von Bäumen beschäftigen, die eine Solaranlage installieren wollen. »Ist es ökologisch sinnvoll einen gesunden Baum zu fällen und dann mittels Solaranlage C02 einzusparen?«, fragte der Fachmann. Strom habe den höchsten Ausstoß an CO2, erklärte Kuhn, nämlich drei Kilogramm pro Liter Heizöl. Eine fünf Quadratmeter große Warmwasser-Solaranlage spare 500 Kilogramm pro Jahr, eine 10 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage gar 600 Kilogramm pro Jahr. Ein Baum dagegen könne pro Jahr 2.190 Kilogramm CO2 pro Jahr aufnehmen. »Nicht mal eine größere Photovoltaikanlage kann bei einem Baum mithalten«, so Kuhn. Bislang hat die Gemeinde die Fällung von Bäumen nur bei Schäden erlaubt. Auch Kappungen seien nicht zulässig. Das sei für das Ortsbild nicht förderlich und auch die Verkehrssicherheit sei dann nicht gewährleistet. Der Baum versuche eine Ersatzspitze zu bilden, die jedoch bei Sturm ausbreche. SPD-Gemeinderatsmitglied Josef Mittermaier erwog die Einführung von Ausnahmen, »wenn es um nur einen einzigen Baum geht«. Beschlossen wurde, dass »der Baum Vorrang vor Solar hat«, in künftigen Bebauungsplänen jedoch Rücksicht auf mögliche, geplante Solaranlagen genommen werde.

Petra Tränkel

Artikel vom 29.10.2008
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