Giesing/Harlaching · Baumpflanzungen

Giesing/Harlaching · Einen Missstand in Sachen Ersatzbaumpflanzungen hat der Obergiesinger Bezirksausschuss im eigenen Viertel ausgemacht. Das Stadtteilgremium rügte gegenüber der Stadt, im Falle von Baumfällungen im 17. Stadtbezirk würden bislang zu wenige Ersatzpflanzungen durchgeführt.

Bereits früher hatte die Stadt argumentiert, nicht immer seien Ersatzpflanzungen am Ort der Fällungen möglich. Für den BA war dies ein Scheinargument – selbstverständlich könnten die Ersatzpflanzungen auch andernorts im Stadtteil durchgeführt werden, um den Bestand zu sichern. Erstmals unterfütterte jetzt jedoch die Untere Naturschutzbehörde das Thema mit konkreten Zahlen. So seien bis Ende Juli im Viertel 28 Fällungen vorgenommen worden.

In dreiviertel der Fälle habe es Anforderungen auf Nachpflanzungen gegeben, die Zug um Zug realisiert würden. In den verbleibenden sieben Fällen dagegen sei aus unterschiedlichen Gründen auf eine Ersatzpflanzung verzichtet worden. Als Gründe nannte die Behörde nach entsprechender Ortsbeschau durch Fachleute Platzmangel oder die ausreichende Anzahl von Pflanzungen im entsprechenden Terrain. Allerdings lehnte die Stadtbehörde den Antrag des Bezirksausschusses rundheraus ab, das Gremium künftig im Falle von nicht durchgeführten Ersatzpflanzungen jedes Mal zu benachrichtigen.

Diesen Aufwand könne die Untere Naturschutzbehörde nicht stemmen, verlautete in der Antwort an den BA. Der Bezirksausschuss tat sich mit der Antwort der Stadtbehörde spürbar schwer. BA-Chef Horst Walter (SPD) ebenso wie CSU-Fraktionssprecher Thomas Krieger (CSU) bezeichneten diese als »wenig zielführend und zufriedenstellend« sowie in einigen Passagen gar als »absurd«. Grünplanung im Viertel bleibt also auch weiterhin ein Streitthema.

Artikel vom 29.10.2008
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