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Volkshochschule Neufahrn sorgt sich durch die Ganztagsschule um seine Räume
Neufahrn · Hilferuf mit Beigeschmack
Leiterin Ulrike Gietl, Vorsitzender Wolfgang Voigt und Fachbereichsleitung Sabrina Wirth sehen die Neufahrner Erwachsenenbildung in einer existenzgefährdenden Notlage und hoffen auf ein neues Gebäude (Modell). Foto: ba
Neufahrn · Die aktuelle Situation ist nicht einfach nur ein Problem, es könnte vielmehr der Anfang vom Ende sein. Die Volkshochschule Neufahrn sendete im Rahmen einer Pressekonferenz das Alarmsignal, dass es im Zuge des Umbaus der Hauptschule zur Ganztagsschule ihre wichtigsten Räume verlieren könnte. Die Rettung aus Sicht der VHS wäre ein Neubau, den die Einrichtung zur Erwachsenenbildung nun beim Gemeinderat beantragt hat. Bei Bürgermeister Rainer Schneider kam der öffentliche Hilferuf aber gar nicht gut an.
Die Neufahrner Volkshochschule hat über 1.000 Teilnehmer in der Woche und sucht schon seit Jahren nach neuen Räumen. Der Grundstock der Arbeit waren aber stets drei Räume im Keller der Neufahrner Hauptschule. Hier wurde der ehemalige Fahrradkeller vor vielen Jahren umgebaut in zwei Seminarräume und einen Computerraum. »Hier finden über 50 Prozent unserer Kurse statt«, sagt die VHS-Leiterin Ulrike Gietl.
Die Alarmglocken läuteten nun aber Sturm, als die Kunde durchdrang, die Hauptschule wolle einen Bedarf für die Räume bei der Gemeinde anmelden im Zuge des Umbaus zur Ganztagsschule. »Diese Entwicklung ist äußerst besorgniserregend«, sagt der VHS-Vorsitzende Wolfgang Voigt, »hier geht es kurzfristig um die Erwachsenenbildung in Neufahrn.« Eine Lösung hat die Volkshochschule auch schon auf dem Tisch. Der Wunsch der Einrichtung ist ein Anbau an die Käthe-Winkelmann-Sporthalle, der die dauerhafte Unabhängigkeit garantieren würde.
Für den VHS-Anbau gibt es Pläne und sogar ein schickes Modell. Die Kosten wurden auf 1,8 Millionen Euro berechnet. Optional könnte hier auch eine Einfachturnhalle für 1,6 Millionen Euro dazu errichtet und diese per Verbindungsgang an die Hauptschule angebunden werden. Voigt sieht große Synergieeffekte auf einer Fläche, auf der sonst nichts anderes gebaut werden könne und Parkplätze gebe es im Freizeitpark auch genügend.
»Ein bisschen unglücklich«, findet Neufahrns Bürgermeister Rainer Schneider die öffentliche Offensive der VHS, denn er wollte das Thema in aller Ruhe bei der Klausurtagung des Gemeinderats erörtern. Schneider erklärt zudem, »dass es ganz klare Prioritäten gibt: Erst die Schulbildung, dann die Erwachsenenbildung.«
Nach erfolgter Generalsanierung mit Ausbau der Grundschule I passiert die nächsten Jahre das gleiche mit der Grundschule II. Überhaupt müsse man auch das Thema diskutieren, »was ist bei der VHS Erwachsenenbildung und was ist Freizeitgestaltung? Ich weiß, das hört die VHS nicht gerne.«
Beim Auslöser, der Zukunft der drei Räume, macht der Gemeindechef der Volkshochschule aber Mut: »Die Räume wurden für die VHS gebaut und stehen ihr zur Verfügung.«
Nico Bauer
Artikel vom 28.10.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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