Taufkirchner Schüler zeigen eindrucksvoll ihr Können

Taufkirchen · Raketenstart zum Jubiläum

Mit dem Start von über 30 selbst konstruierten Raketen feierten die Schüler und Lehrerinnen der Walter-Klingenbeck-Realschule das 10-jährige Jubiläum der Gemeinschaft der Ariane-Städte.   Foto: A. Pietsch

Mit dem Start von über 30 selbst konstruierten Raketen feierten die Schüler und Lehrerinnen der Walter-Klingenbeck-Realschule das 10-jährige Jubiläum der Gemeinschaft der Ariane-Städte. Foto: A. Pietsch

Taufkirchen · »Drei, zwei, eins und Start!« Mit einem lauten Zischen startete die Rakete und stiegt senkrecht zum Himmel. Mit andächtigem Raunen verfolgten die 700 Schüler der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen den Flug.

Jubelrufe brandeten auf, als am höchsten Punkt der Flugbahn die Ausstoßladung des Fallschirms mit einem Knall zündete und die Rakete langsam wieder zur Erde zurückkehrte. Das ungewöhnliche Spektakel fand anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Gemeinschaft der Ariane-Städte (CVA) statt.

In dieser Gemeinschaft sind alle 34 Städte und Organisationen aus sechs Ländern vertreten, die am Bau der europäischen Trägerrakete Ariane mitgewirkt haben. Die CVA wurde gegründet, um in der Öffentlichkeit Sympathie und Verständnis für die Ariane-Projekte zu wecken und Bürgern, Studierenden und Jugendlichen eine Plattform für einen Städte und Länder übergreifenden Austausch zu bieten. Mit Jugendaustausch-Programmen und eigenen Projekten soll das Interesse der Jugendlichen für die Raumfahrt geweckt werden.

Auch der Start der Raketenmodelle in Taufkirchen wurde durch die CVA inspiriert und teilweise finanziert: Im Vorfeld wurden Juli diesen Jahres Lehrer aus ganz Europa zu einem viertägigen Pyrotechnik-Seminar nach Toulouse eingeladen. Für die Realschule Taufkirchen konnten Kathrin Vierlinger (Chemie) und Judith Miller (Physik) an dem Seminar teilnehmen. Die Kosten für den Flug wurden von der Gemeinde übernommen. Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres machten die beiden Lehrerinnen sich dann daran Schüler für ein eigenes Raketenprojekt zu gewinnen. In einem mehrwöchigen Projekt lernten die fünfzehn teilnehmenden Schüler der Klassen 10 a und 8 a viel Wissenswertes über Aerodynamik, Schubkraft, Antrieb und Bau einer Rakete. Ihr theoretisches Wissen konnten die Jugendlichen dann auch gleich in die Praxis umsetzen: Sie bastelten Mini-Essigraketen mit Backpulverantrieb, selbst entworfene Modell-Feststoffraketen inklusive Bremsfallschirm und Gasdruckraketen mit Wasserantrieb aus PET-Flaschen.

Dazu wurde gehämmert, gedrechselt gesägt und vor allem viel experimentiert. Jeder Jugendliche konnte seinen eigenen Raketenentwurf verwirklichen. Bei zahlreichen Testflügen wurden die Flugeigenschaften verbessert und an den richtigen Mengen der Zündladungen getüftelt. »Manchmal stand auch ein Fallschirm in Flammen oder hat sich nicht gelöst« verriet einer der Nachwuchsingenieure. Auch beim offiziellen Starttermin ging nicht alles glatt: ein oder zwei Wasserraketen waren undicht, der eine oder andere Fallschirm funktionierte nicht nach Plan.

Die meisten Starts verliefen zur Freude der Konstrukteure und Begeisterung der Zuschauer aber reibungslos. Über den erfolgreichen Abschluss des Projektes freute sich auch Taufkirchens Bürgermeister Jörg Pötke und gratulierte allen Beteiligten. »Machen Sie weiter mit der Gruppe«, ermutigt er nach der Vorführung die beiden Lehrerinnen, »und beim nächsten Mal machen dann vielleicht auch Mädchen mit«.

aba

Artikel vom 22.10.2008
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