Konzerterlebnis im Heimatmuseum Unterhaching

Unterhaching · Museum »live«

Der Vorsitzende des Fördervereins für das Heimatmuseum, Harald Nottmeyer und Peter Ziegler präsentieren gemeinsam Musik unter dem Motto: »Museum live«.   Foto: Woschée

Der Vorsitzende des Fördervereins für das Heimatmuseum, Harald Nottmeyer und Peter Ziegler präsentieren gemeinsam Musik unter dem Motto: »Museum live«. Foto: Woschée

Unterhaching · Eigentlich ist das Unterhachinger Heimatmuseum in der Hauptstraße 51 derzeit aufgrund von Umbauarbeiten noch geschlossen. Eigentlich.

Eine Ausnahme macht der Förderverein, unter dessen Regie die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten erfolgt, aber am Freitag, 24. Oktober, wenn um 20.00 Uhr zu einem Werkstattkonzert eingeladen wird. Insgesamt vier Mal im Jahr will das Heimatmuseum in Zusammenarbeit mit dem Zupfinstrumentenbauer Peter Ziegler und seiner Frau zu Konzerten in den ehemaligen Theatersaal der Gaststätte Kammerloher einladen.

Die Zeiten, in denen in den rund 300 Quadratmeter großen Raum der Vorhang fiel sind indes schon lange vorbei. »In den 30er Jahren wurde der Saal als Theater genutzt, später, bis in die 60er Jahre war ein Kino hier untergebracht«, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins des Heimatmuseums, Harald Nottmeyer.

Glücklich ist er über die neuen Räumlichkeiten, die der Verein im November 2007 beziehen konnte. Da die finanziellen Mittel des Vereins mehr als knapp sind, kann erst in rund einem halben Jahr offizielle Eröffnung gefeiert werden, denn sowohl das Konzept zur Präsentation als auch die Umsetzung erfolgt ehrenamtlich. Trotz der immensen Arbeit, die hauptsächlich von sieben der rund 80 Fördermitglieder geleistet wird, hat sich der Umzug auf jeden Fall gelohnt, war das Heimatmuseum doch die letzten zehn Jahre in einem 90 Quadratmeter großen Keller in einem Rückgebäude nahe des S-Bahnhofs untergebracht.

Viel zu klein waren die Räumlichkeiten dort, außerdem kaum zu finden, erklärt Harald Nottmeyer. Die besondere Atmosphäre des ehemaligen Theatersaals hat nicht nur ihn begeistert, sondern auch Peter Ziegler, der nicht nur Instrumente baut, sondern auch Musik studiert hat.

»Die Akkustik ist unglaublich gut«, freut er sich. Da seine eigene Werkstatt in Unterhaching zu wenig Platz für Konzerte bietet, hat er im Förderverein einen idealen Partner für die Veranstaltung von kleinen, aber feinen Konzerten oder Lesungen gefunden. Klein auch deshalb, weil die Kapazität des Museums rein räumlich gesehen begrenzt ist. Schließlich müssen sich die Besucher den Platz mit Exponaten aus rund 5.500 Jahren Unterhachinger Geschichte teilen. Stolz ist Harald Nottmeyer auf die Schätze, die ausgestellt werden. »Unsere Ausstellungsstücke sind teilweise so alt wie das Ägyptische Reich, wenn auch nicht ganz so spektakulär«, scherzt Nottmeyer.

Zu den besonderen Kostbarkeiten gehört als ältestes Exponat ein Kupferbeil aus der Jungsteinzeit, das archäologisch der Alterheimer Stufe zugeordnet,wird, und das in den 70er Jahren von einem Unterhachinger Landwirt beim Pflügen entdeckt wurde. »Es gibt nur fünf Stück dieser Art in ganz Bayern«, erläutert der Experte. Zu den weiteren Schätzen des Museums gehören die Krippenfiguren von St. Korbinian aus der Barockzeit, Grabfunde aus der Spätbronzezeit (1200 bis 850 v. Chr.), aber auch Stücke aus der neueren Geschichte wie beispielsweise ein Plakat zur Proklamierung des Freistaates Bayerns aus dem Jahr 1919, von denen es nur noch drei Stück überhaupt gibt. »Das Plakat war eine Spende aus der Sammlung von Walter Rindfleisch. Wir wünschten uns, dass es mehr solche Spender geben würde«, würdigt Nottmeyer das Engagement des Unterhachinger Unternehmers.

Noch sind alle diese Schätze, aber auch viele weitere spannende Ausstellungsstücke noch nicht an ihrem endgültigen Platz, doch das Konzept für das Heimatmuseum steht. Wer nicht warten will, bis das Museum seine Wiedereröffnung im kommenden Jahr feiert, ist nun eingeladen am Freitag um 20.00 Uhr bei freiem Eintritt Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert gespielt von Brigitte Fatton (Violoncello) und Ursula Fatton (Harfe) zu lauschen. Begleitet wird die Musik von Lesungen von Manfred Ball. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit, sich mit den Verantwortlichen des Museums auszutauschen.

Am Sonntag, 9. November folgt ebenfalls unter dem Motto: »Museum live« ein Jazz-Konzert mit Steve Hooks und John Paiva

hw

Artikel vom 22.10.2008
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