Ruhige Bürgerversammlung in Ottobrunn

Ottobrunn · Verkehr wieder Hauptthema

Ottobrunn · »Dass etwas vorangeht in Ottobrunn«, wollte Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) den Gästen der jüngsten Bürgerversammlung zeigen. Die gut 100 Anwesenden im Wolf-Ferrari-Haus erlebten eine ruhige Veranstaltung. Dass es bei ihnen alles andere als ruhig zugeht, betonten aber einige Anwohner der Robert-Koch-Straße.

Zunächst jedoch berichtete der Bürgermeister anderthalb Stunden lang über all das, was am Verlauf dieses Jahres und im nächsten Jahr in Ottobrunn wichtig war und sein wird. »Ottobrunn hatte mit Stand vom 31. Dezember 2007 exakt 19 836 Einwohner«, nannte Thomas Loderer zum Aufwärmen eine Zahl. Dass die Kindergarten-Situation insgesamt erfreulich und die Krippenplatzzahl bald höher sei, dürfte das ganz überwiegend aus der Elternzeit herausgewachsene Publikum nur am Rande interessiert haben. Dass aber die Spielplätze im östlichen Gemeindegebiet künftig allen Generationen einen schönen Platz bieten sollen, passte schon besser zur Zuhörerschaft im Ratssaal. Die mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragten Planer der eingetragenen Genossenschaft »Urbanes Wohnen« hätten dafür diverse Gespräche mit den Nutzern aller Altersgruppen der Spielplätze an der Hermann-Löns-Straße, an der Putzbrunner Straße und am Kuckucksweg geführt, so der Bürgermeister. »Im Herbst« solle das Konzept in einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Gewiss am 15. Dezember tritt mit dem Fahrplanwechsel eine Neuerung bei den Buslinien in Kraft: dann führt die Buslinie 222 von Ikea aus weiter bis zum S-Bahnhof Ottobrunn. Dies hatte Loderer schon auf der Bürgerversammlung des letzten Jahres in Aussicht gestellt. Er begrüßte nun ausdrücklich diese neue Ost-West-Verbindung. Gute Nachrichten hatte der Bürgermeister auch für S-Bahnfahrer dabei. Im Zusammenhang mit der Überdachung der Fahrradständer soll nun auf Anregung von Bautechnikleiter Werner Müller auch der Bahnsteig überdacht werden. Apropos Bahnhof: Unter der Devise »Sauberes Ottobrunn« wird alten Schrott-Drahteseln nun der Garaus gemacht. Alle kürzlich mit einer Banderole gekennzeichneten Räder, die nicht bis Anfang November von ihren Besitzern abgeholt wurden, räumt der Bauhof dann weg.

Als weiteren Termin kündigte Thomas Loderer an, dass Mitte 2009 der Anbau im Wellness- und Saunabereich des Phönixbades fertig würde. »Die Erweiterung ist kein Größenwahn, sondern dient dazu, das Bad in dem Bereich zu stärken, in dem es wirtschaftlich erfolgreich ist«, betonte er. Bei einer weiteren Ankündigung konnte der Bürgermeister eine Neuerung verkünden: Am 27. und 28. Juni sollen erstmals die Messe Regional und das Kultursommerfest nahtlos ineinander übergehen. Über allzu nahtlos ineinander gehenden Verkehr hingegen beklagten sich unabhängig voneinander die Anwohner der Robert-Koch-Straße Annegrit Philipp und Klaus Wilhelm. »Ich wohne seit 35 Jahren in der Robert-Koch-Straße, es ist wirklich unerträglich«, sagte Annegrit Philipp. »Der Verkehr rollt ab 5.30 Uhr am Morgen und keiner fährt Tempo 30.« Dass der genervten Anwohnerin Vorschlag, »die Schilder zu putzen und Tempo 30 auch auf die Straße zu malen«, reichen könnte, um Raser zu bändigen, bezweifelte Bürgermeister Loderer. Er kündigte an, dass »die Kreuzung Einstein- und Robert-Koch-Straße verengt wird, aber beim Abschnitt Richtung Rosenheimer Landstraße kann ich keine schnelle Lösung versprechen.«

Da der Bebauungsplan immer noch eine Unterbrechung der Einsteinstraße Richtung Süden vorsehe, wolle er mit den Firmen reden, »ob man das konsequent beibehalten kann«, sagte Loderer zu Klaus Wilhelm. Dies möglicherweise in Form eines Wendehammers, »denn die Schranke war immer kaputt.« Wilhelm klagte an: »Es war jahrelang von einem Kreisel am Haidgraben die Rede und dass die Einsteinstraße gesperrt wird – eine Ihrer ersten Amtshandlungen war, beides zu verwerfen.« Schon im nächsten Hauptausschuss wird wohl das Problem von Jochen Eulitz behandelt, denn da geht es um Müllgebühren. Eulitz hatte beklagt, dass die großen Tonnen die kleinen Tonnen »subventionieren«.

Ka

Artikel vom 15.10.2008
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