Vereine und Stadt diskutieren Maßnahmekonzept

Gewaltprävention durch Sport

München · Auf Einladung von Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert kamen am Donnerstag, 17. August, Vertreterinnen und Vertreter des Bayerischen Fußballverbandes, des Polizeipräsidiums, Jugendbeamte, des Kreisjugendrings München-Stadt, des Bayerischen Landessportverbandes, der Münchner Sportjugend, des Förderkreises »Keine Macht den Drogen«, des Sportbeirats, des Schulreferats Sportamtes, des Kreisverwaltungsreferates und des Fanprojektes München zusammen, um gemeinsam zur Thematik »Gewaltprävention durch Sportvereine« die Zusammenarbeit zu stärken und einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten.

Man war sich einig darüber, dass sportliche Betätigung Prävention gegen Gewalt ist, dass gerade gefährdete Kinder und Jugendliche für Sportaktivitäten gewonnen werden müssen, dass aber auch die Vereine Unterstützung brauchen, um mit gewaltbereiten Mitgliedern umgehen zu können und eine Entwicklung zu stärkerer Gewalttätigkeit im Sport zu vermeiden. Folgende Maßnahmen wurden beschlossen:

1. Der Bayerische Fußballverband erklärte sich bereit, bei der Trainerausbildung diese Thematik als festen Bestandteil in die Schulung mit aufzunehmen. Er wird dazu zusammen mit der Polizei und dem Jugendamt ins Gespräch treten, um die Gewaltproblematik in die Trainerausbildung einzuarbeiten.

2. Die Vertreter der Polizei (Kommissariat 314, Jugendbeamte) erklärten sich bereit, zusammen mit dem Jugendamt ein mehrsprachiges Informationsblatt zu erarbeiten, auf dem unter anderem Ansprechpartner für die Sportvereine bei Beratungsbedarf aufgeführt werden. Dieses Informationsblatt soll vor Ort an die Übungsleiter, Trainer und Sportvereine sowie in verschiedenen Veranstaltungen verteilt werden.

3. Die Stadt lädt in Zusammenarbeit mit der Münchner Sportjugend für ein Modellprojekt in Neuperlach Vertreter und Vertreterinnen von Sportvereinen in Neuperlach, örtliche Verantwortliche des Jugendamtes, der Polizei und der Jugendeinrichtungen ein, um Informationen weiterzugeben und gegenseitige Kontakte herzustellen.

4. Die Vertreterin des Fanprojekts München und der Vertreter der Münchner Sportjugend werden ein Konzept für eine Fachtagung erarbeiten, in der auch die Erfahrungen anderer Städte sowie deren Maßnahmenkonzept dargestellt und diskutiert werden können.

5. Die Stadt München wird zu weiteren Koordinationsgesprächen einladen. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass dies die ersten Schritte sind, um zu einer auch dezentralen stadtteilbezogenen Zusammenarbeit zu kommen und frühzeitig durch geeignete Maßnahmen Konfliktbereiche zu erkennen und zu lösen.

Artikel vom 31.08.2000
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