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Rudolf Felzmann für Engagement geehrt
Unterhaching · 25 Jahre Heimatbuch gefeiert
Ehrenbürger Rudolf Felzmann (Mitte), wurde von Bürgermeister Wolfgang Panzer (r.) und seinem Nachfolger Günter Staudter beglückwünscht. Foto: Ka
Unterhaching · »Ich war halt narrisch«, sagt Rudolf Felzmann mit einem Blick auf die von ihm verfassten Werke auf seinem Wohnzimmertisch. Große und schmale Bücher hat sein Nachfolger im Amt des Ortsheimatpflegers, Günter Staudter, ausgebreitet.
Er ist mit Bürgermeister Wolfgang Panzer bei den Felzmanns zu Besuch, weil die Gemeinde den 93-Jährigen für das 25-jährige Jubiläum des von ihm verfassten Heimatbuchs ehren will. Damit dankt die Gemeinde ihrem Ehrenbürger für den unermüdlichen Fleiß, mit dem er die Vergangenheit der Gemeinde in den vielen Jahren seines ehrenamtlichen Engagements in Schrift und Bild zusammengefasst hat. Wohl fünf Jahre habe er in den Archiven für die erste Ausgabe des Heimatbuchs mit seinem Streifzug durch 3.000 Jahre Geschichte Unterhachings recherchiert, schätzt der alte Herr.
1915 in München geboren und seit 1918 in Unterhaching zuhause, war er zwar seit 1965 im Gemeinderat mit unter anderem dem Schwerpunktinteresse Heimatpflege vertreten. Aber die Arbeit zum Heimatbuch machte der fleißige Abteilungsleiter einer Versicherungsgesellschaft neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit an seinen freien Samstagen. Er stöberte eifrig im Staatsarchiv und anderen Archiven, suchte Informationen zusammen und dokumentierte sie äußerst sorgfältig. So weiß Günter Staudter von drei Aktenordnern seines Vorgängers voll mit fotokopierten Urkunden zu berichten. Mit dem ersten Heimatbuch von 1983 hat sich der Unermüdliche nicht begnügt, für Aktualisierungen und Ergänzungen war er weiterhin aufmerksam und fleißig.
1988 erschien eine völlig überarbeitete und ergänzte Auflage des Unterhachinger Heimatbuchs. Und auch für eine dritte Auflage hat Rudolf Felzmann in den letzten zwei Jahrzehnten weiter recherchiert und gesammelt. »Aber dafür sparen wir noch«, so Bürgermeister Wolfgang Panzer. Außerdem hat der wohl jahrzehntelange Heimatpfleger – wie lange er eigentlich wirkte, das weiß heute gar keiner mehr so genau, nur, dass seit bald fünf Jahren Günter Staudter sein Nachfolger und als Ortsheimatpfleger sogar in die Geschäftsordnung integriert ist – acht andere Bücher und Broschüren verfasst.
Dazu zählen eine Chronik der Unterhachinger Brennereigenossenschaft von 1922 bis 1992, die Geschichte der Pfarrei und Pfarrkirche »Zu Unserer Lieben Frau«/St. Korbinian Unterhaching, Unterhaching in historischen Fotos, Geschichte und Geschichten aus Unterhaching oder die Festschrift »Von der königlich Bayerischen Lokalbahn zur S-Bahn«. Aber so ganz allein musste Rudolf Felzmann seine Werke nicht stemmen. »Ich habe immer nur im Hintergrund gearbeitet und alles auf Fehler durchgelesen«, sagt bescheiden seine Frau Anna, die auch absolut gar nicht an der Seite ihres fleißigen Gatten mit auf die Pressefotos möchte. Seit 67 Jahren ist die 90-Jährige mit ihrem Rudolf verheiratet, gemeinsam haben sie eine Tochter, zwei Enkelinnen und drei Ur-Enkellinnen. Nicht nur sie werden an den Werken ihres Vaters, Opas und Ur-Opas noch lange ihre Freude haben.
Ka
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