Jugendfeuerwehr der FFW Ottobrunn feiert 50. Geburtstag

Ottobrunn · Alte Liebe rostet nicht

Trafen sich  50 Jahren wieder (v. l.): Ausbilder Paul Roth, Werner Pallusek, Lothar Bachmann, Winfried Giebelen, Anton Doll, Anton Anzi, Hans Sesselmeier und Karl Wolf.  Foto: Woschée

Trafen sich 50 Jahren wieder (v. l.): Ausbilder Paul Roth, Werner Pallusek, Lothar Bachmann, Winfried Giebelen, Anton Doll, Anton Anzi, Hans Sesselmeier und Karl Wolf. Foto: Woschée

Ottobrunn · Die Beziehung der Ottobrunner Floriansjünger zu ihrer Wehr muss etwas ganz Besonderes sein, wie könnte man es sich sonst erklären, dass bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr am vergangenen Samstag noch sieben der acht damaligen Teilnehmer mit von der Partie waren.

Zur großen Freude aller Floriansjünger, aber auch der zahlreichen Besucher, war auch das Tanklöschfahrzeug, dass vor einem halben Jahrhundert zusammen mit den Jugendlichen seinen Dienst antrat, mit von der Partie beim Jubiläumsfest, dass in Kooperation mit dem Kreisjugendfeuerwehrtag stattfand. Auf Hochglanz poliert stand der staatliche Wagen in der warmen Herbstsonne, neben rund 70 anderen Feuerwehr-Oldtimern aus dem Landkreis und von befreundeten Wehren, die eine eindrucksvolle Ausstellung unter freiem Himmel bildeten. Der neue Besitzer des ehemaligen Stolzes der FFW Ottobrunn, Markus Zwadake, leidenschaftlicher Sammler von Feuerwehrautos, hatte es eigens zu diesem großen Tag von Mühldorf nach Ottobrunn fahren lassen.

Die Freiwillige Feuerwehr hatte sich seinerzeit dazu entschlossen, den Wagen abzugeben, denn die Pflege, die ein solches Gefährt braucht, ist nicht unerheblich und ebenso die Kosten, die bei der Sanierung solch eines Autos entstehen. »Zur Feuerwehr Ottobrunn besteht ein gutes Verhältnis, da bin ich natürlich gerne gekommen«, erklärt der Sammler, der insgesamt 16 Feuerwehr-Oldtimer sein Eigen nennt. Zwadake ist selbst Feuerwehrmann und wurde durch seinen großen Bruder, der Feuerwehrautos baut, auf den Geschmack gebracht. Ähnlich erging es vor 50 Jahren Karl Wolf, der mit zur ersten Jugendgruppe bei der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn gehörte.

Sein großer Bruder Fritz war damals bei der Feuerwehr Ottobrunn und da wollte er natürlich dann auch hin. Mit 15 Jahren habe er dort begonnen und schließlich seine Liebe zur Wehr zum Beruf gemacht. »Die Freiwillige Feuerwehr war damals einfach ein Idealbild«, erklärt er seinen Entschluss, denn er nie bereut hat. Neben der Kameradschaft stand aber auch der Wunsch zu helfen, ganz oben auf der Liste der Mitglieder der Wehr. Nicht anders sieht das indes heute aus. Was die Jugendfeuerwehren auch heute alles leisten müssen, zeigten sie dann am Nachmittag eindrucksvoll im abwechslungsreich gestalteten Wettbewerb. So mussten neben zahlreichen theoretischen auch viele praktische Übungen absolviert werden.

Als beste schnitten hier die Floriansjünger aus Aschheim ab, die den Wanderpokal schon einmal im Jahr 2006 gewonnen hatten. Den zweiten Platz erreichte die Wehr aus Garching, auf Platz drei landete Heimstetten. Ottobrunn belegte den vierten Platz in der Tabelle. Außer Konkurrenz liefen die französischen Gäste aus der Partnerstadt Mandelieu-La Napoule den Parcours mit. Besonders stolz war Kommandant Klaus Ortmeier auf diesen Kontakt. Zwischen den Wehren habe es vorher noch keinen Kontakt gegeben, aber die Jugendlichen hätten sich auf Anhieb verstanden, freute sich Klaus Ortmeier. 47 Jugendliche aus der Partnerschaft seien mit acht Betreuern zum gemeinsamen Feiern gekommen, berichtete der Kommandant.

Zufrieden zeigte er sich auch mit der Leistung seiner Jugend, die den vierten Platz belegten. »Unsere Jugend hat eine sehr gute Leistung erbracht«, erklärte Ortmeier. Wichtiger als Platzierungen sei aber die Tatsache, dass die Ottobrunner Wehr keine Nachwuchssorgen habe. Die neue Jugendgruppe habe 22 Mitglieder, im Schnitt sind 30 Prozent davon Mädchen«, freute sich Ortmeier. Die meisten blieben der Feuerwehr treu, so der engagierte Feuerwehrmann. »Diese Jugend ist unsere Zukunft«, betont er die Bedeutung der Jugendarbeit. Voll des Lobes über die erfolgreiche Nachwuchsarbeit waren auch Landrätin Johanna Rumschöttel und Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer, die Grußworte sprachen.

Als am Ende der gut besuchten Veranstaltung die Siegerehrung im Ottobrunner Stadion vorgenommen wurde, war der Jubel beim Sieger aus Aschheim groß. Alexandra (16) aus Aschheim verriet, dass sie und ihre Kameraden fleißig im Vorfeld geübt hätten, um den Pokal, den sie 2006 schon einmal gewonnen hätten, wieder mit in ihr Vereinsheim holen zu können. Besonders stolz war sie auf die Tatsache, dass dieses Mal viele neue Mitglieder mit von der Partie gewesen seien und dennoch eine perfekte Mannschaftsleistung erbracht werden konnte. Auch wenn die Ottobrunner Jugendlichen selber gerne den Pokal gewonnen hätten, bleibt ihre Freude am gemeinsamen Arbeiten und Feiern ungetrübt. »Die Gemeinschaft hier ist einfach toll!« bestätigt Saskia von der Jugendfeuerwehr Ottobrunn im Namen ihrer Kameraden.

hw

Artikel vom 15.10.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...