München - Umfrage der Woche

Was bewegt die Gemüter im Millionendorf? Jede Woche geht das Team des SamstagsBlatts auf die Straße, um die Münchner nach ihrer ganz persönlichen Meinung zu fragen.

Wolfgang, 25, Freimann, „Man muss den sozio-politischen Hintergrund der Kinder berücksichtigen. Die Sprache ist die erste, aber auch die wichtigste Barriere für Kinder mit Migrationshintergrund. Oft ist sie für Kinder leichter zu nehmen als für Erwachsene.“

Cristina, 27, Freimann, „Ich selbst komme aus einer Migrantenfamilie. Die Sprache habe ich in der Schule in einem extra Deutschunterricht mit anderen ausländischen Schülern gelernt. Dies war der erste Schritt, mich mit der neuen Kultur auseinanderzusetzen.“

Christa, 54, Hadern, „Die Sprache ist nicht alles. Die Kinder und Jugendlichen brauchen zudem eine sinnvolle Beschäftigung wie zum Beispiel Sport und den Rückhalt durch die Eltern. Sie lassen die Kinder oft alleine mit der neuen Situation, weil sie überfordert sind.“

Trixi, 60, Schwabing, „Zu einem kindgerechten Sprachkurs in der Schule ist es wichtig, dass sich die Lehrer intensiv um diese Schüler kümmern. Viele Pädagogen gehen viel zu sachlich an diese Thematik heran oder opfern nicht gerne ihre freie Zeit.“

„Daniel, 46, Isarvorstadt, Man könnte kulturelle Unternehmungen anbieten, bei denen die Schüler die fremde Kultur kennenlernen können. Natürlich geht das nicht ohne Sprache, die man durch Sport oder andere Aktivitäten spielerisch erlernen kann.“

Gerhard, 46, Neuhausen, „Viele Migranteneltern sprechen kein Deutsch, weil es beruflich nicht notwendig ist oder in der Familie nur die Muttersprache sprechen. Finde ich nicht schlecht, aber zweisprachige Unterhaltungen wären auch für die Kinder von Vorteil.“

Artikel vom 09.10.2008
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